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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 14.08.2021 –

Die "2G-Regelung", bis sich der Nebel legt

Sind Sie schon mal morgens im Nebel losgefahren und konnten nicht sehr weit sehen? Auch wenn der Weg Ihnen vertraut war, mussten Sie aufpassen, um zu erkennen, was als Nächstes kommt. Dann kommt die Sonne und der Nebel ist weg und man erkennt den Weg wieder klar.

Ähnlich ergeht es uns als Einzelnen oder als Gemeinde, wenn wir geprüft werden bzw. die Anfechtung erleben. Man sieht nicht klar, wie es weitergehen wird. Wie war es z. B. mit Gottes Knecht Hiob? Er machte schwere Zeiten durch, aber als sich der Nebel der Prüfung legte, hattes er eine wichtige Lektion über sich selbst und seine Beziehung zu Gott lernte. Wie war es danach? "Der HERR segnete Hiob fortan mehr als einst", als die Prüfung vorbei war (Hiob 42,12). Nachdem sich der Nebel gelüftet hatte, ging es Hiob besser.

Mehr als einmal sah die neutestamentliche Gemeinde wieder klar, nachdem sie eine Zeit der Herausforderungen erlebt hatte.

Die wachsende Anzahl der Gläubigen drohte die Apostel zu überfordern und diesbezüglich war auch Unmut in der Gemeinde entstanden. Doch der Nebel legte sich und die ersten Diakone in der Kirchengeschichte wurden eingesetzt. Mit welchem Resultat? "Und das Wort Gottes breitete sich aus und die Zahl der Jünger wurde sehr groß in Jerusalem" (Apostelgeschichte 6,7).

Als Stephanus als Märtyrer starb, entstand eine Verfolgung gegen die Gläubigen in Jerusalem, und manche von ihnen wurden in die umliegenden Gegenden zerstreut. Was passierte, nachdem sich der Nebel dieser Prüfung gelegt hatte? "Die nun zerstreut worden waren, zogen umher und predigten das Wort" (Apostelgeschichte 8,4).

Saulus (der spätere Paulus) zog auf der Suche nach Christen umher, die er verhaften und foltern konnte. Doch Gott schlug ihn nieder und bekehrte ihn. Mit welchem Resultat? "So hatte nun die Gemeinde Frieden in ganz Judäa und Galiläa und Samarien und baute sich auf und lebte in der Furcht des Herrn und mehrte sich unter dem Beistand des heiligen Geistes" (Apostelgeschichte 9,31).

Das gleiche Prinzip gilt für die Zurechtweisung Gottes in unserem Leben. Im Hebräerbrief lesen wir: "Es dient zu eurer Erziehung, wenn ihr dulden müsst. Wie mit seinen Kindern geht Gott mit euch um; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? . . . Jede Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns nicht Freude, sondern Leid zu sein; danach aber bringt sie als Frucht denen, die dadurch geübt sind, Frieden und Gerechtigkeit" (Hebräer 12,7. 11). Wenn wir die Zurechtweisung erkennen und annehmen, legt sich die Ungewissheit des Nebels über das, was wir erleben. Wir können dann wieder klar sehen und es geht uns wieder besser.

Erleben wir manchmal Nebel auf unserem Weg mit Gott und erkennen bzw. verstehen nicht, wie der Weg weitergehen soll? Ja, das erleben manchmal alle Christen. Dann brauchen wir nur die "2G-Regelung" — Geduld und Glauben. Der Nebel wird sich legen und wir werden den Weg vor uns wieder klar erkennen.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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