Das Wort zum Sabbat
Vertrauen, Glauben und Geduld
Stell dir einen Bergsteiger vor, der an einem steilen Hang hängt. Er ruft nach Hilfe. Schließlich hört er eine Stimme von oben: „Lass das Seil los – ich halte dich!“ Der Bergsteiger überlegt: „Das klingt gut … aber loslassen?“ Er vertraut seiner Ausrüstung mehr als der Stimme, obwohl die Stimme die Rettung wäre. Dieses Bild steht für unser Leben: Wir rufen oft nach Hilfe, doch wenn Gott antwortet, zögern wir – aus Angst, aus Zweifel, aus Ungeduld.
Vertrauen + Glauben + Geduld gehören zusammen.
VERTRAUEN – „Herr, du weißt es! - “Sprüche 3,5: „Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand.“ Vertrauen heißt: Ich halte mich nicht an dem fest, was ich sehe, sondern an dem, den ich kenne.
Petrus auf dem Wasser (Matthäus 14,28–31) Solange sein Blick auf Jesus gerichtet war, trug ihn das Wasser. Als er auf das Wasser statt auf Jesus schaute, begann er zu sinken. Vertrauen richtet den Blick weg von meinen Umständen – hin zu Christus.GLAUBEN – „Gott kann!“ - Hebräer 11,1: „Der Glaube ist eine feste Zuversicht auf das, was man hofft…“ Glaube ist keine Gefühlssache, sondern eine Gewissheit.
Abraham (1. Mose 15 / Römer 4,18–21) Er glaubte „gegen alle Hoffnung“, dass Gott sein Versprechen hält – obwohl alles dagegensprach: Sein Alter, Saras Unfruchtbarkeit, die lange Wartezeit. Glaube bedeutet: Gottes Wort ist verlässlicher als meine Realität.GEDULD – „Gott wird!“ - Psalm 37,7: „Sei stille dem HERRN und warte auf ihn.“ - Geduld ist geistliche Reife. Josef (1. Mose 37–50) - Vom Traum zur Erfüllung vergingen über 13 Jahre – Jahre voller Ungerechtigkeit, Enttäuschung, Gefängnis…Doch in jedem Schritt wirkte Gott hinter den Kulissen. Geduld bedeutet: Gott arbeitet – auch wenn ich es nicht sehe.
Warum kämpfen wir mit Zweifel? - Weil wir: Kontrolle behalten wollen; - Gottes Zeitplan nicht verstehen; - Umstände höher bewerten als Verheißungen. Doch Gott ruft uns in Beziehung, nicht in Kontrolle.
Die Kraft des Gebets – Quelle für Vertrauen, Glauben und Geduld. Philipper 4,6–7: „Sorgt euch um nichts, sondern betet um alles … und der Friede Gottes wird eure Herzen bewahren.“ Im Gebet geschieht zweierlei: Wir geben Gott unsere Last; - Gott gibt uns seinen Frieden. Gebet ist das Seil, das uns mit Gottes Kraft verbindet.
Je öfter wir beten, desto tiefer wird unser Vertrauen. Je länger wir beten, desto stärker wird unser Glaube. Je beständiger wir beten, desto reifer wird unsere Geduld.Das Geschenk Gottes erkennen und leben. Gott schenkt uns nicht nur Dinge – er schenkt sich selbst. Und weil er treu ist, kann ich: vertrauen, wenn ich nicht verstehe; - glauben, wenn ich nichts sehe und geduldig sein, wenn ich warten muss. Jakobus 1,4: „Die Geduld aber soll zu einem vollkommenen Werk führen…“
Zurück zum Bergsteiger: Er lässt das Seil schließlich los – und merkt, dass unter ihm ein Felsvorsprung war, den er im Dunkel nicht sehen konnte. Gott hatte ihn die ganze Zeit gehalten. So ist es mit uns: Wenn wir loslassen, was uns hält, und uns Gott anvertrauen, entdecken wir: Wir waren nie außerhalb seiner Hand.
In diesem Sinne wünsche ich und allen einen gesegneten Sabbat.
Kurt Buehler