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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 06.03.2021 –



Über die Zeit urteilen, in der wir leben

Wo stehen wir, da die Welt fast jeden Tag aufs Neue verrückt zu werden scheint? "Die Sonne soll über den Propheten untergehen und der Tag über ihnen finster werden" (Micha 3,6). Diese beunruhigende Prophezeiung beschreibt eine Zeit, in der sich eine von Gott gesegnete Nation vorsätzlich vom Allmächtigen abwendet, eine Zeit, in der politische und religiöse Führer Gerechtigkeit und richtiges Verständnis derart verdrehen, dass Gott selbst erklärt, dass sie "mein Volk verführen" (Vers 5). In der Prophezeiung prangert Gott "das böse Treiben" dieser Führer an (Vers 4).

In den Vereinigten Staaten und im Ausland zeichnen sich in letzter Zeit alarmierende Trends ab. In diesem Beitrag möchte ich Sie auf sie aufmerksam machen und Sie um Ihre Gebete bitten.

Ich möchte jedoch betonen, dass wir trotz dieser beunruhigenden Trends nicht ohne Hoffnung sind. In der Tat, ganz im Gegenteil! Unser wahrer Erlöser, Jesus Christus, weist uns an, "klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben" zu sein (Matthäus 10,16) und auf Gott zu vertrauen.

Worum geht es? Es geht um einen höchst beunruhigenden Trend: Eine wahllose Zensur von Online-Informationen ist im Gange, einschließlich der Zensur sowohl durch nationale Regierungen als auch durch die Internet-Unternehmen selbst!

Einerseits drucken und verteilen wir in der Kirche Gottes immer noch Tausende von Fernlehrgangslektionen, Zeitschriften, Broschüren und Briefen, andererseits führen wir heute einen Großteil unserer Arbeit online durch, was nun einer willkürlichen Zensur unterworfen ist.

Ein Aspekt dieser alarmierenden digitalen Zensur wird "De-Platforming" genannt, d. h. ein digitales Auftrittsverbot. Die Regierungen der USA und Europas haben die Tech-Giganten des Internets, darunter Amazon, Google, Apple, Facebook und andere, heftig kritisiert und ermitteln gegen sie, weil sie sowohl zulassen, dass sich falsche, irreführende und sogar schädliche Informationen wie ein Lauffeuer verbreiten, als auch wahllos personenbezogene Daten sammeln und nutzen.

Diese Unternehmen reagierten mit einer eigenständigen Zensur von Online-Informationen. Bedeutende Persönlichkeiten wurden seither "de-platformed", was heftige Kritik von führenden Politikern in Europa und anderswo auslöste. Alle Unternehmen — einschließlich der United Church of God — führen in gewissem Maße ein Großteil ihrer Arbeit online durch.

Wie festgestellt wurde, haben diese Tech-Giganten darüber hinaus auch einseitig Informationen zensiert oder entfernt, die nicht mit ihrem eigenen politischen und sozialen Denken übereinstimmen.

Diese Zensur hat sich auf die Sperrung ganzer Websites und Social-Media-Plattformen wie Parler sowie die Sperrung von Einzelpersonen und Organisationen auf Facebook und Twitter ausgeweitet. Jetzt werden mehr und mehr Menschen und Organisationen ohne Vorwarnung zum Schweigen gebracht. Dazu gehören auch Kirchen, die offen predigen, was die Bibel über bestimmte Sünden sagt.

Wir haben gesehen, dass die Botschaften anderer evangelikaler Organisationen in letzter Zeit "shadow banned" wurden, insbesondere auf YouTube. Die URL (= Webadresse) der Botschaft bleibt online, aber sie wird von der Liste auffindbarer Webadressen gestrichen, sodass sie nicht in Suchmaschinen gefunden werden kann. Beides, "de-platformed" und "shadow-banned" zu sein, könnte auch uns passieren. Es gibt viele, die unsere Stimme zum Schweigen bringen wollen, weil wir Gottes "Volk seine Abtrünnigkeit" verkündigen (Jesaja 58,1).

Hier in Amerika sind wir mit dem höchsten Maß an Schutz für die Religionsfreiheit in der Geschichte gesegnet, aber sie scheint schnell zu erodieren. Als ich bei der Vorbereitung dieses Beitrags einen bestimmten biblischen Satz online recherchierte, wurde ich von meinem Browser darauf hingewiesen, dass dieser "Inhalt nicht für jeden geeignet" sei!

Zusätzlich zur Internetzensur sehen wir, dass in den Vereinigten Staaten und im Ausland neue Gesetze erwogen werden, die dramatische und weitreichende negative Auswirkungen auf die Kirche Gottes haben könnten.

Die aktuelle US-Bundesgesetzvorlage mit dem Namen "Equality Act" ist alles andere als das. Wenn die Gesetzesvorlage vom US-Senat verabschiedet und in Kraft gesetzt wird, könnte es der Religionsfreiheit einen vernichtenden Schlag versetzen.

Unter anderem bietet dieses Gleichstellungsgesetz denjenigen Schutz auf Bundesebene, die die biblischen Standards der Ehe zwischen Mann und Frau bzw. männlich und weiblich verwerfen würden. Unter diesem potenziellen Gesetz dürfte die sogenannte "Genderidentität" willkürlich von jeder Person festgelegt werden, unabhängig vom biologischen Geschlecht. Es könnte alle gegenwärtigen Standards in ein verleumderisches Durcheinander werfen. Zum Beispiel könnten Jungen, die sich als Mädchen "identifizieren", in Frauensportarten antreten, trotz körperlicher Unterschiede. Noch bedrohlicher ist, dass Männer, die sich als Frauen "identifizieren", rechtlich die Freiheit hätten, Frauentoiletten und andere geschützte Bereiche zu benutzen. Dies hat bereits zu schwerem Schaden geführt.

Darüber hinaus haben einige Gesetzgeber in Australien, Kanada und anderswo Gesetze verabschiedet oder erwägen solche, die jeden Versuch der "Deprogrammierung" von Menschen, die sich künstlich als Mitglied des anderen Geschlechts identifiziert haben, gesetzlich verbieten. Unglaublich, in einigen Fällen schließt das angeblich sogar das Beten für die Genesung dieser Personen mit ein!

Wenn Menschen — selbst wichtige Persönlichkeiten — diesem Trend widersprechen, werden sie sofort mit üblem Spott und bösen Angriffen bedacht, oft nach einem destruktiven Muster von "outen, beschämen, mundtot machen, wiederholen".

Ich bitte um Ihre Gebete, dass wir als geistliche Gemeinschaft vor dieser Art von Gesetzgebung und gesellschaftlichem Trend geschützt werden, damit wir weiterhin das Werk des lebendigen Gottes tun können, und besonders dass unsere Kinder geschützt werden.

Die gute Nachricht ist, dass wir aus der Geschichte wissen, dass die Kirche Höhen und Tiefen erlebt hat und manchmal sogar gezwungen war, in den Untergrund zu gehen, um sich gemeinsam zu treffen. Unser allmächtiger Gott bleibt auf seinem Thron und behält die Kontrolle. Satan, der von Jesus persönlich besiegt wurde, kann nichts tun, außer was Gott zulässt.

In den 50 Jahren meines Dienstes als Pastor hatte ich das Vorrecht, Geschwistern in vielen wirtschaftlich bedrängten Gebieten und an Orten zu dienen, wo es fast keine Religionsfreiheit gibt. Es ist wirklich inspirierend zu sehen, wie Gott sich um jeden Menschen in diesen Gebieten kümmert. Meine Frau Beverly und ich wissen, dass das Zeitalter der Wunder nicht zu Ende ist!

Es gibt Orte, die großen Einschränkungen unterliegen. In vielen Regionen ist eine Genehmigung der Regierung erforderlich, um sich zu versammeln. Wie wir jetzt in Myanmar sehen, können Regierungen zusammenbrechen und andere Kräfte können jederzeit eingreifen und unseren Gemeinden aufzwingen, was sie wollen, oft ohne Vorwarnung.

Ein jüngstes Beispiel ist, wie unsere Partnergemeinden in Angola behandelt wurden. Die Regierung war kurz davor, unsere kirchliche Präsenz in diesem afrikanischen Land zu verbieten. Die Regierung ging sogar so weit, die Schlüssel von Gebäuden, die der Kirche gehören, zu beschlagnahmen und die Bankkonten der Kirche einzufrieren. Dankenswerterweise wurde das rückgängig gemacht und das Problem gelöst, zumindest für den Moment.

Hier ist ein wichtiger Punkt. Bedenken Sie diese wichtige Tatsache: Wenn wir beten "Dein Reich komme" (Matthäus 6,10), beten wir buchstäblich für einen Regimewechsel in der Welt. Der Anfang des Mustergebets bittet im Wesentlichen um Befreiung von den Herrschern, Diktatoren und, ja, Präsidenten und Premierministern dieser Welt. Wenn wir dieses Gebet beten, bitten wir Gott buchstäblich darum, Jesus Christus als König auf diese Erde zu senden.

Das Reich Gottes, das auf diese Erde kommt, wird nicht mit irgendeiner gegenwärtigen irdischen Verwaltung von Männern oder Frauen zusammenarbeiten.

Obwohl wir in ernsten Zeiten leben, gibt es Anlass zu Hoffnung. Wie Jesus selbst Ihnen und mir sagt: "Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht" (Lukas 21,28).

Was sollen wir als Einzelne und als die herausgerufene geistliche Gemeinde Gottes tun? Lassen Sie uns wieder wie zu Beginn dieses Beitrags die Worte des Propheten Micha betrachten: "Ich aber bin voll Kraft, voll Geist des HERRN, voll Recht und Stärke, dass ich Jakob seine Übertretung und Israel seine Sünde anzeigen kann" (Micha 3,8).

Trotz allem, was geschehen mag, werden wir unser Vertrauen weiterhin auf Gott und seinen Sohn, Jesus, den Messias, setzen. Wie der Prophet Zefanja für uns verkündet: "Der HERR, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland. Er wird sich über dich freuen und dir freundlich sein, er wird dir vergeben in seiner Liebe und wird über dich mit Jauchzen fröhlich sein" (Zefanja 3,17).

Lasst uns über die Zeit richtig urteilen und lasst uns furchtlos unsere Arbeit tun!

Im Dienst Christi

Victor Kubik

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