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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 08.08.2020 –



Leere Worte oder überzeugtes Handeln?

Im Allgemeinen neigen die Menschen dazu, ihren Taten größere Bedeutung beizumessen als ihren Worten. Schließlich sind Worte ohne entsprechende Taten nur Lippenbekenntnisse. So verhält es auch beim christlichen Glauben.

Bei Jesus Christus war es nicht anders. Er sagte nämlich: "Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel" (Matthäus 7,21). Für Christus reichen Worte allein nicht aus. Jakobus stempelte eine Religion, die sich allein auf den Glauben gründet, als sinnlos und töricht ab: "Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust recht daran; die Teufel glauben's auch und zittern. Willst du nun einsehen, du törichter Mensch, dass der Glaube ohne Werke nutzlos ist?" (Jakobus 2,19-20).

Wie passt der Apostel Paulus, der die Mehrheit der neutestamentlichen Bücher geschrieben hat, in diese Diskussion hinein? Die meisten Konfessionen, die den Glauben allein lehren, berufen sich auf die Paulusbriefe, um ihre Sichtweise zu belegen. Doch es ist interessant, dass Paulus für sich beanspruchte, der "tätigste" der Apostel zu sein.

In seinem ersten Brief an die Korinther schrieb Paulus: "Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist" (1. Korinther 15,9-10).

Die Botschaft des Neuen Testamentes ist, dass unser himmlischer Vater Täter und nicht bloß Hörer haben will (Jakobus 1,23. 25). Selbst der gesunde Menschenverstand zeigt uns, dass Versprechen, die nicht umgesetzt werden, leer sind. Überlassen Sie Ihr Auto immer wieder dem Mechaniker, der seine Arbeit nie zu dem versprochenen Termin fertig hat? Bestimmt nicht. Sie finden einen Mechaniker, dessen Praxis seinen Versprechen entspricht.

Bei der Bewahrung und Verteidigung des wahren Glaubens, der ein für allemal überliefert wurde (vgl. dazu Judas 1,4), ist es von grundlegender Wichtigkeit, dass wir das wahre Christentum als Religion der Werke verstehen. Der Glaube allein ist wertlos. Jakobus drückte es in treffender Weise aus: "Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot" (Jakobus 2,26).

Meiden wir Lippenbekenntnisse. Seien wir stattdessen Täter des Wortes!

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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