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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 18.07.2020 –



Anderen zu dienen dient auch uns

Als Pontius Pilatus Jesus fragte, ob er ein König war, antwortete Jesus: "Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen" (Johannes 18,37).

Jesu Vorstellung von Herrschaft war jedoch eine ganz andere als die vorherrschende Meinung seiner Zeit: "Ihr wisst, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an. Aber so ist es unter euch nicht; sondern wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein; und wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele" (Mark 10:42-45).

Am letzten Abend in seinem menschlichen Leben gab uns Jesus ein symbolisches Beispiel für diese Haltung, als er seinen Jüngern die Füße wusch. Anschließend sagte er ihnen: "Wisst ihr, was ich euch getan habe? Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin's auch. Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe" (Johannes 13,12-15).

Mit der Fußwaschung zeigte Jesus an jenem Abend seine Bereitschaft, anderen in Demut zu dienen, genauso wie er es während seines ganzen Lebens getan hatte. Jesus beendete seine Erläuterung der Fußwaschung mit einer überaus wichtigen Feststellung: "Wenn ihr dies wisst – selig seid ihr, wenn ihr's tut" (Johannes 13,17). Das griechische Wort für "selig", makarios, bedeutet eine tiefe innere Zufriedenheit, das Glücklichsein, ein Empfinden der Genugtuung und des mentalen bzw. emotionalen Wohlergehens.

Mit anderen Worten: Wenn wir unseren Mitmenschen dienen, zeigen wir damit nicht nur die Einstellung des Dienens, die Gottes Herrschaft in der Welt von morgen charakterisieren wird, wir tun auch etwas für unser eigenes mentales, emotionales und geistliches Wohlbefinden!

Probieren Sie es: Das nächste Mal, wenn Sie sich niedergeschlagen fühlen bzw. "down" sind, fragen Sie sich, woran sich Ihre Gedanken orientieren. Richten sich Ihre Gedanken nach innen oder denken Sie an andere?

Wenn Jesu Prinzip des Dienens stimmt, werden wir uns in solchen Zeiten oft dabei erwischen, an uns selbst statt an andere zu denken. Sollte das der Fall sein, gilt es, Jesu Ermahnung zu beherzigen: "Wenn ihr dies wisst – selig seid ihr, wenn ihr's tut."

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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