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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 11.07.2020 –



Meine Gefühle oder Gott: Was hat den Vorrang?

Mit den Jahren haben manche Gemeindemitglieder aufgrund verletzter Gefühle oder Konflikte mit einem anderen Gemeindemitglied entweder zeitweise oder für immer aufgehört, die Versammlungen zu besuchen. Dies trug teilweise vor einigen Jahren zur Entstehung der "Kassetten-Kirche" bei.

Obwohl diese Gefühle verständlich sind, sind sie dennoch keine Entschuldigung dafür, der „heiligen Versammlung“ fernzubleiben. Wer wegen einer gestörten zwischenmenschlichen Beziehung der von Gott verordneten Versammlung fernbleibt, stellt sein persönliches Problem – die gestörte zwischenmenschliche Beziehung – vor Gott, weil er Gottes Gebot missachtet. Die Liebe zu Gott ist das erste große Gebot.

Gott möchte, dass wir lernen, mit allen möglichen Persönlichkeiten auszukommen und alle Kinder Gottes zu lieben. Versammlungen sind ein Ort, wo wir die Pflege zwischenmenschlicher — "geschwisterlicher" — Beziehungen üben können.

Gott möchte, dass unsere eigene Haut bezüglich unserer eigenen Gefühle "dicker" wird, aber sanftmütig und einfühlsam gegenüber den Gefühlen anderer sind. Statt uns zurückzuziehen und unsere Wunden zu lecken, möchte Gott, dass wir uns darauf konzentrieren, die Wunden anderer zu heilen.

Selbst wenn es einen ernsthaften Konflikt gäbe, möchte Gott, dass wir beim Versuch der Versöhnung "die andere Backe darbieten" und das biblische Prinzip des Friedensstiftens anwenden (siehe auch Matthäus 5,38-48). Gebet, Fasten, Demut und fleißige Bemühungen führen gewöhnlich zur Versöhnung. Andere Mitglieder oder Älteste können als Friedensstifter helfen. Und wenn die andere Person nicht auf positive Weise reagiert, können wir uns mit dem Wissen trösten, dass wir unser Bestes gegeben haben, um es auf Gottes Weise zu lösen.

Zwischenmenschliche Probleme sind nichts Neues. In den Briefen des Neuen Testamentes lesen wir von vielen Konflikten zwischen Christen und von Anweisungen, wie sie sie lösen sollten. Wir können diese Anweisungen anwenden, um ähnliche Probleme zu lösen.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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