VKG_logo

Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 06.06.2020 –

Ein besseres Leben führen

Die Nachricht von dem tragischen Mord an einem Afroamerikaner in Minneapolis, Minnesota, durch Polizeibeamte ist meiner Frau und mir sehr nahe gegangen. Wie viele wissen, lebten und dienten wir beide viele Jahre lang in Minnesota. Minnesota war unser Zuhause. Kurz bevor ich am Ambassador College in Kalifornien studierte, begann ich zum ersten Mal, Versammlungen in der Nähe der Lake Street und der 1st Avenue South zu besuchen — weniger als zwei Meilen von der Gegend entfernt, in der George Floyd ermordet wurde. In der TV-Berichterstattung erkannte ich viele persönlich bekannte Wahrzeichen der Stadt, nur dass sie diesmal durch randalierende Menschen beeinträchtigt wurden, die Geschäfte und Eigentum verbrannten und zerstörten.

Die in Minneapolis entfachte Wut hat sich seither auf die gesamten Vereinigten Staaten ausgebreitet und das Land in Brand gesteckt. Dies ist die Folge eines Landes, das von Tausenden von Toten, Rekordarbeitslosigkeit und einer wirtschaftlichen Katastrophe erschöpft ist, die alle durch COVID-19 angeheizt wurden.

Was sollten wir tun? Was ist unsere Antwort?

Scott Ashley, der Chefredakteur unserer Zeitschrift Beyond Today, erkannte, wie wichtig es ist, sich so schnell wie möglich zu diesem brennenden Thema zu äußern. Er arrangierte die Artikel der Juli-August Ausgabe entsprechend um, um in letzter Minute Platz zu schaffen, bevor er die Zeitschrift an die Druckerei schickte. Mir wurde die Aufgabe übertragen, einen Artikel zu verfassen. Dieser Beitrag hier enthält Auszüge aus diesem Artikel, die für ein breiteres Publikum geschrieben wurden — ein Publikum, das unsere Stimme in diesen zunehmend turbulenten Zeiten hören muss (Jesaja 58,1).

Gott sei Dank haben wir in diesen chaotischen Stunden "eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht" (Hebräer 11,1; Schlachter-Bibel). Wir haben das erstaunliche Privileg unumstößlicher Verheißungen von Gott, das Wissen um unser unglaubliches menschliches Potenzial als Kinder Gottes (1. Johannes 3,1), die auf die Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus warten, um das unfassbar wunderbare Reich Gottes zu errichten.

Während wir in dieser Welt leben und auf die kraftvolle Rückkehr unseres Erlösers in Herrlichkeit warten, müssen wir erkennen, dass der widerrechtliche Tod von George Floyd ein todernstes, ungelöstes Problem in Amerika darstellt. Als jemand, der mit Unterdrückung vertraut ist (viele kennen meinen Hintergrund als Einwanderer in die Vereinigten Staaten als Flüchtling auf der Flucht vor vorrückenden Russen im besiegten Nazi-Deutschland), trauere ich, wenn ich die Berichte über Gewalt und Diskriminierung farbiger Menschen höre.

Für Gott — der keinen Unterschied zwischen Menschen macht (Römer 2,11) — spielen Hautfarbe und kultureller Hintergrund keine Rolle. Alle haben durch das Opfer Jesu Christi vollen Zugang zu ihm. Deshalb kann ich — als derzeitiger Präsident der United Church of God, an international Association — mit Autorität erklären, dass wir Rassismus absolut verurteilen. Täuschen Sie sich nicht. Als Kirche und als ein von Gott berufenes Volk verurteilen wir die sogenannte "weiße Überlegenheit". Beides hat nichts mit Gott zu tun!

Als Glieder des Leibes Christi wissen wir aus erster Hand, was Paulus meinte, als er im ersten Jahrhundert erklärte: "Da gibt es dann nicht mehr Griechen und Juden, Beschnittene und Unbeschnittene, Barbaren, Skythen, Sklaven, Freie, sondern Christus ist alles und in allen" (Kolosser 3,11; Einheitsübersetzung; alle Hervorhebungen durch uns).

Ironischerweise bezog sich der kulturelle Ausdruck "barbarisch" oder "barbarisch sein" in der Antike auf alle, die kein Griechisch sprachen, was im Grunde genommen auf jeden außerhalb des Mittelmeerraums zutraf — den Rest der Welt. Zusammen mit dem Antisemitismus stellte er eine frühe Form des Rassismus dar.

Wie lautet unsere Antwort? Vereinfacht gesagt, wir sind zu einem höheren Standard berufen. Wir sind dazu berufen, ein besseres Leben zu führen.

In der heutigen Zeit spricht die Bibel von der Ungerechtigkeit der Menschen und der menschlichen Regierungen. Sie erinnert an das, was der Prophet Amos erklärte: "Weh euch! Ihr tretet das Recht mit Füßen; ihr verdreht es, dass es bitter wird wie Galle!" (Amos 5,7; Gute Nachricht Bibel).

Während Ungerechtigkeit in dieser Welt um sich greift, ist es auch offensichtlich, dass Gewalt keine Lösung für die Gesellschaft ist. Viele Länder kämpfen heute darum, Lösungen zu finden, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Gleichheit fördern. Überlegen wir uns Folgendes: Amerika selbst, lange Zeit ein Leuchtturm politischer Freiheit für einen Großteil der Welt, ließ fast ein ganzes Jahrhundert verstreichen, von der Verabschiedung der 13., 14. und 15. Verfassungszusätze der USA — die das garantierten, was Lincoln "die Segnungen der Freiheit" nannte — bis zu dem späteren Zeitpunkt, als Präsident John Kennedy starke Gesetze forderte, die die Gleichbehandlung aller Amerikaner, unabhängig von ihrer Rasse, garantierten. Diese Verfassungszusätze wurden schließlich im Sommer nach der Ermordung von Präsident Kennedy in Kraft gesetzt. Sie sind bekannt als der Civil Rights Act von 1964. Trotz guter Absichten können menschliche Regierungen versagen.

Es gibt einen besseren Weg.

Nehmen wir uns einen Moment Zeit, um über die Worte von Dr. Martin Luther King nachzudenken. 1966 bemerkte Dr. King: "Ich mache mir Sorgen um eine bessere Welt. Mir geht es um Gerechtigkeit . . . und wenn man darüber besorgt ist, kann man niemals Gewalt befürworten. Denn durch Gewalt kann man einen Mörder ermorden, aber man kann keinen Mord ermorden . . . Dunkelheit kann Dunkelheit nicht vertreiben; nur Licht kann das."

Wie lautet die Antwort, nach Dr. King? "Die Liebe ist der Schlüssel, mit dem sich die Probleme der Welt lösen lassen . . . Ich habe zu viel Hass gesehen . . . Wenn man das höchste Gut sucht, kann man es meiner Meinung nach durch Liebe finden."

Gott definiert und verkörpert diese unvergleichliche Qualität, und Paulus drängt uns zu Folgendem: "So ahmt nun Gott nach als geliebte Kinder und wandelt in der Liebe" (Epheser 5,1-2). Es gibt keinen Platz für Rassismus.

Gottes großer Vorsatz konzentriert sich auf wunderbare Weise darauf, "viele Söhne zur Herrlichkeit zu bringen" (Hebräer 2,10). Dazu gehören Männer und Frauen aus allen Lebensbereichen, die im kommenden zukünftigen Reich Gottes zusammengeführt werden.

Jesus gab uns unsere Zielrichtung: "Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen" (Matthäus 5,9). Beachten wir Folgendes: Erstens, Jesus sagte nicht: "Selig sind diejenigen, die den Frieden lieben" oder diejenigen, die sich den Frieden wünschen oder herbeisehnen. Jesus sagte, dass Gott diejenigen segnet, die nach Frieden trachten und Frieden leben. Zweitens, das griechische Wort, das hier mit "Söhne" übersetzt wird, lautet anthropoi und bezieht sich auf Männer und Frauen — auf die ganze Menschheit!

Wenn wir Friedensstifter sein wollen, müssen wir verstehen, dass Frieden durch Frieden mit Gott beginnt. Wenn wir Frieden mit Gott haben, haben wir Frieden mit allen Männern und Frauen, ungeachtet ihres Hintergrunds.

Beachten wir diese wunderbare Aussage des Apostels Paulus: "Christus ist es, der uns allen den Frieden gebracht . . . hat . . . In seiner Person, durch seinen Tod, hat er alle Feindschaft für immer getötet" (Epheser 2,14. 16; Gute Nachricht Bibel).

Wenn wir dem lebendigen Führer unserer Kirche, Jesus Christus, folgen, müssen wir an hohen Standards festhalten und Beispiele für den Weg sein, den er lehrte (Matthäus 5,14). Lassen Sie uns innehalten und darüber nachdenken, was Gott den alten Israeliten gesagt hat: "Du sollst der Menge nicht auf dem Weg zum Bösen folgen und nicht so antworten vor Gericht, dass du der Menge nachgibst und vom Rechten abweichst" (2. Mose 23,2).

Diese Welt braucht Gottes Wahrheit dringend. Tragischerweise gilt für viele: "Sie kennen den Weg des Friedens nicht, und Unrecht ist auf ihren Pfaden" (Jesaja 59,8). Harte Zeiten liegen vor uns. Da dies in den USA ein Jahr der Präsidentschaftswahlen ist, können wir davon ausgehen, dass diese Themen noch eine Zeit lang aufgeheizt werden. Wir können uns aber auf Jesu Worte verlassen: "Denn es ist nichts verborgen, was nicht offenbar werden wird, auch nichts geheim, was nicht bekannt werden und an den Tag kommen wird" (Lukas 8,17). Wir müssen geduldig sein. Und wir müssen treu sein.

Welche Element gehören zu einem besseren Leben? "Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott" (Micha 6,8).

Lassen Sie uns alle ein besseres Leben führen! Weisen Sie Rassismus zurück. Schließen Sie Frieden mit Gott durch Jesus Christus und lassen Sie uns alle ein Leben in gottgefälliger Liebe führen und danach streben, in diesen herausfordernden Zeiten ein Beispiel zu sein.

Im Dienst Christi

Victor Kubik

Sonnenuntergang Zur Archiv-Übersicht >>