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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 04.04.2020 –

Der Weinstock wird gereinigt

In den Gemeinden der United Church of God in den USA wurde kürzlich eine Umfrage durchgeführt, bei der es u. a. um die "Qualität" der Gemeinschaftspflege in den örtlichen Gemeinden ging. Die überwiegende Mehrheit der Rückmeldungen zu diesem Thema war positiv.

Es gab aber auch Rückmeldungen, die auf Mängel hinsichtlich der Pflege der Gemeinschaft hinwiesen. Nachfolgend ein Auszug aus der Zusammenfassung des Berichts zu diesen Rückmeldungen.

Realistischerweise werden wir immer Mitglieder haben, die von ihrer örtlichen Gemeinschaft nicht so begeistert sind . . . Einige glauben, dass es eine größere Tiefe der Nähe und Gemeinschaft unter den Mitgliedern des Leibes Christi geben muss. Einige glauben, dass unsere Gemeinschaft zu oberflächlich und nicht so geistlich ausgerichtet ist, wie sie es sein sollte. Einige haben festgestellt, dass einige Mitglieder und/oder Prediger in ihren Kommentaren und ihrer Vorgehensweise zu politisch sind. Diese Realität wird in den folgenden Kommentaren angedeutet — und diese Kommentare unterstreichen, dass die Art und Weise, wie wir in unseren Versammlungen miteinander umgehen, noch verbesserungsbedürftig ist.

Einige Mitglieder sind der Meinung, dass es an Liebe mangelt und die Gemeinschaft vor Ort zu oberflächlich ist:

"Die Gemeinschaft neigt dazu, eine starke geistliche Ausrichtung zu vermissen. Ich versuche, sanft in diese Richtung zu lenken, und habe manchmal gute Ergebnisse erzielt. Manchmal scheint es, dass viele andere sich nicht wohl dabei fühlen, über das zu diskutieren, was sie gelernt oder studiert haben."

"Die tiefe Liebe füreinander ist ein Faktor, der auf der Ebene der Gemeinde und darüber hinaus schrecklich fehlt. Es wurden sogar online-Predigten gehalten, um genau dieses Thema zu beleuchten, sodass es eindeutig ein Aspekt der Gemeinschaft innerhalb der Kirche ist, der angesprochen werden muss. Auf lokaler Ebene werden sogar Predigten über die Notwendigkeit und Bedeutung einer aufrichtigeren Liebe zu unseren Brüdern und Schwestern gehalten. Gemeinschaft kann recht oberflächlich sein."

"Es gibt vielleicht eine Handvoll Geschwister, mit denen ich Gespräche führen kann, die über 'Hallo, wie war deine Woche?‘ hinausgehen. Für eine Gruppe, die eine geistliche Familie sein soll, können die Gespräche ziemlich oberflächlich sein."

"Im großen zeitlichen Abstand und bis zu einem gewissen Grad helfen und unterstützen sich die Mitglieder unserer Gemeinde gegenseitig, aber meistens halten wir uns auf Distanz."

"Da wir alle so verstreut sind, ist es einfach schwierig, das Bedürfnis nach wirklicher geistlicher Unterstützung zu befriedigen, die wir als Christen einander geben sollen."

"Ich finde das Umfeld nicht ermutigend oder unterstützend. Es gibt Mitglieder, die sich gegenseitig unterstützen, aber in der Regel sind es ihre eigenen Familienangehörigen oder ihre engen Freunde in der Gemeinde."

"Einige der Mitglieder unterstützen sich gegenseitig. Sie neigen dazu, die gleiche Kerngruppe von Menschen zu haben, die auftauchen und sich freiwillig melden, um zu dienen. Viele Mitglieder tun das aber nicht. Ich verstehe, dass nicht jeder in allen Funktionen dienen kann, aber wir haben eine Reihe von fähigen jungen Erwachsenen und Erwachsenen mittleren Alters, die nie kommen oder sich freiwillig melden."

Einige Mitglieder sind der Meinung, dass ihre örtliche Gemeinschaft zu politisch ist:

"Die Besorgnis, die ich bei einigen Geschwistern sehe, ist meiner Meinung nach der Trend zu offenen politischen Diskussionen und die Vermischung von weltlicher Politik und Politikern mit ihrer christlichen Weltanschauung."

Geschwister, diese Kommentare aus der Umfrage, die ich mit euch geteilt habe, werden euch zweifellos viel "Stoff zum Nachdenken" geben. Wir sollten uns alle fragen: "Was kann ich tun, um die Qualität, die Liebe und die Echtheit unserer örtlichen Gemeinschaft mit Gottes Volk, seinen Auserwählten, zu verbessern?"

(Ende des Auszugs aus dem Bericht)

Am letzten Abend in seinem menschlichen Leben sagte Jesus, dass er die Reben am Weinstock, die Frucht bringen, reinigen wird. Wir wollen diese Reben sein und nicht diejenigen, die keine Frucht bringen und deshalb verbrannt werden.

Als Reben, die Frucht bringen und von Christus gereinigt werden, können wir uns fragen, inwiefern obiger Kommentar auch auf unsere Gemeinschaft im deutschsprachigen Raum zutreffen. Erkennen wir Ähnlichkeiten? Wenn ja, dann haben wir bereits ein Ziel zur Besserung für das neue heilige Jahr, das bereits begonnen hat und an dessen 14. Tag des ersten Monats wir nächsten Dienstagabend das Passah halten werden.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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