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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 25.04.2020 –

Die Zeit nutzen und Gott näher kommen

Anfang April fasste es die Kolumnistin des Wall Street Journal, Peggy Noonan, zusammen: "So eine Zeit wie diese haben wir noch nie erlebt — eine globale Pandemie, eine nationale Stilllegung — und wir werden es vielleicht auch nie wieder erleben." Wohin man sich auch wendet — nach Amerika, Asien, Europa, Afrika, Südamerika und an alle Punkte dazwischen — kein Land oder keine Wirtschaft bleibt von der tödlichen globalen Ausbreitung des Coronavirus unberührt.

Wir in der Kirche Gottes haben die toxische Wirkung gespürt, sei es aus der Perspektive der Gesundheit, Wirtschaft oder des Lebensstils. Jesus betete zu seinem Vater: "Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst" (Johannes 17,15), und genau das ist der Fall. Wir leben mitten in einem wahrhaft historischen Moment.

Eines ist sicher: Wo auch immer wir uns physisch befinden, diese Zeit stellt für uns alle in der Kirche Gottes eine äußerst dringliche Zeit dar, um uns Gott zu nähern, um zu dem Punkt zu gelangen, an dem Jesus Christus stärker sichtbar wird und in jedem von uns lebt (Galater 2,20).

Dies ist eine Zeit für uns! Wir, die wir das Privileg haben, Teil der Kirche Gottes zu sein, sind zu einer Aufgabe berufen worden. Wir sollen unser geistliches Licht in dieser Welt leuchten lassen (Matthäus 5,16) und Gottes Lebensweise in einer zunehmend gesetzlosen und turbulenten Welt demonstrieren.

Ein wichtiges geistliches Werkzeug, um dies zu erreichen, ist das Fasten. Für die meisten ist das Fasten keine angenehme Erfahrung. Obwohl erträglich, erfüllen die Gefühle von Schwäche, Müdigkeit, Durst und Hunger einen tiefen Zweck. Sie erinnern uns zutiefst daran, dass wir nicht Gott sind. Diese Gefühle erinnern uns daran, dass wir zerbrechliche Wesen sind, die vollständig von einer ständigen Versorgung mit Nahrung und Wasser abhängig sind. Ohne sie würden wir bald untergehen.

Natürlich fasten wir nicht, um zu versuchen, Gott dazu zu "bringen", unseren Weg zu verstehen und ihn irgendwie dazu zu "bringen", etwas zu tun, was wir wollen. Wir fasten, um uns zu demütigen, um uns geistlich wieder mit unserem Bedürfnis vertraut zu machen, mit Gott verbunden zu sein, mit unserem Bedürfnis, ihn dafür zu loben, dass er uns mit dem versorgt, was wir brauchen, und uns in Zeiten der Not Schutz bietet. Das Fasten hilft uns zu verstehen, dass wir, wenn wir Gott nahe kommen wollen, jeden Winkel unseres Lebens aufgeben und uns ihm und seinem Willen völlig hingeben müssen.

Beim Fasten finden wir Leitung und Hilfe im 58. Kapitel von Jesaja. Gott inspirierte hier folgende Worte: "Nein — ein Fasten, das mir gefällt, sieht anders aus: Löst die Fesseln der Menschen, die man zu Unrecht gefangen hält, befreit sie vom drückenden Joch der Sklaverei und gebt ihnen ihre Freiheit wieder! Schafft jede Art von Unterdrückung ab! Teilt euer Brot mit den Hungrigen, nehmt Obdachlose bei euch auf, und wenn ihr einem begegnet, der in Lumpen herumläuft, gebt ihm Kleider! Helft, wo ihr könnt, und verschließt eure Augen nicht vor den Nöten eurer Mitmenschen!" (Isaiah 58,6-7; "Hoffnung für alle"-Übersetzung).

Gott möchte, dass unser Fasten ein neues geistliches Bewusstsein und eine neue Motivation für unsere Bestimmung, Diener zu sein, hervorruft — immer dienstbereit zu sein, wo immer Gott uns hinstellt. Er möchte, dass wir das geistliche Wissen, das er uns gegeben hat, nutzen und danach handeln!

Kümmern wir uns in dieser Zeit der globalen Krise um die Menschen in unserer physischen und geistlichen Familie? Sind wir dabei, zerbrochene Beziehungen zu reparieren und unsere geistlichen Verbindungen zu verbessern bzw. zu stärken? Helfen wir wirklich, wo wir können?

Jeder von uns kann mithelfen, Menschen zu befreien, indem wir inbrünstig für unseren öffentlichen Auftritt beten, dass wir die Weisheit, den Elan und die Fähigkeit haben, das Evangelium vom Reich Gottes mit aller Macht zu verkündigen. Wir müssen mutig und kühn auf Völker zugehen, die vom Gott dieser Welt versklavt und in geistlichen Ketten gefesselt sind (2. Korinther 4,4).

Wenn wir fasten und Gott näher kommen, können wir Folgendes beten: "Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende" (Matthäus 9,38), damit wir als Gottes Gemeinde unsere Aufgabe erfüllen können: "Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes" (Matthäus 28,19).

Und während wir fasten und uns Gott hingeben, lassen Sie uns inbrünstig für die Menschen auf der Welt — und besonders für unsere geistliche Familie — beten, die nicht den Schutz, die Gesundheitsversorgung und die finanziellen Segnungen haben, die diejenigen von uns in Amerika und anderswo haben dürfen.

Denken wir doch einmal daran, was Walter Russell Mead, ein amerikanischer Akademiker, kürzlich schrieb: "Die Pandemie mag in vielen Ländern ihren Höhepunkt erreicht haben, aber für einen Großteil der Welt steht das Schlimmste noch bevor." Dazu gehören Länder in Afrika, Südamerika und Asien, in denen Ihre geistlichen Brüder und Schwestern leben!

Dr. Mead warnt davor, dass in diesen ärmeren Ländern ein finanzieller Zusammenbruch zum Sturz von Regierungen führen und noch mehr Chaos fördern kann. Er schreibt: "Drogenbanden, Kriegsherren und dschihadistische Gruppen werden bereit sein, einzugreifen." Es ist in der Tat eine gefährliche Zeit, in einigen Teilen der Welt zu leben.

Ob in Amerika oder Malawi, wir alle stehen derzeit unter einem wirtschaftlichen und politischen Schock. Wir befinden uns alle in unbekanntem Fahrwasser. Wir in der Kirche brauchen Gott mehr denn je!

Aber selbst in unerforschten Gewässern sind Gott und Jesus Christus mit uns. Gott verspricht Folgendes, wenn wir wirklich in der Art und Weise fasten, wie er es sich wünscht: "Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte . . . Dann wirst du rufen und der HERR wird dir antworten. Wenn du schreist, wird er sagen: Siehe, hier bin ich" (Jesaja 58,8-9).

Nutzen wir das Werkzeug des Fastens, um uns Gott zu nähern und Gott vertrauensvoll um Einsicht und Mut zum Handeln in dieser Zeit der großen Herausforderung zu bitten! "Nutzt die Zeit; denn wir leben in einer bösen Welt" (Epheser 5,16; Gute Nachricht Bibel).

Im Dienst Christi

Victor Kubik

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