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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 07.03.2020 –

Worte über Worte

Meine Botschaft an Sie in dieser Woche stammt aus den weisen Worten von Jakobus, dem Bruder Jesu. Es sind einfühlsame Worte, die wie eine Taschenlampe unseren persönlichen verborgenen Kern erhellen. Sind wir mutig genug, um zu sehen, was Jakobus über uns enthüllt und was er uns rät zu tun? Dies ist eine gute Übung, da wir uns vor dem Passah — in etwas mehr als einen Monat — untersuchen und beurteilen sollen.

Jakobus schreibt dies so prägnant, dass ich ihn direkt zu uns sprechen lasse, wobei ich nur sehr kurze Kommentare hinzufügen werde. Sind wir bereit?

(Alle Zitate aus Jakobus 3)

„Meine Brüder, nicht zu viele von euch sollten Lehrer der Gemeinde werden wollen. Ihr wisst ja, dass wir Lehrer vor Gottes Gericht strenger beurteilt werden als die anderen“ (Vers 1, Gute Nachricht Bibel).

Wir alle sollen Lehrer sein. Dies ist zwar eine Botschaft an alle, aber sie richtet sich insbesondere an diejenigen, die behaupten, Ausbilder anderer zu sein.

„Wir alle sind in vieler Hinsicht fehlerhafte Menschen. Wer nie ein verkehrtes Wort redet, ist ein vollkommener Mensch; er ist fähig, auch seinen ganzen Leib im Zaum zu halten. Wir legen den Pferden das Zaumzeug ins Maul, damit sie uns gehorchen; so lenken wir das ganze Tier. Oder denkt an ein Schiff: Es ist groß und wird von starken Winden getrieben; trotzdem wird es mit einem winzigen Ruder gesteuert, wohin der Steuermann es haben will. Ebenso ist es mit der Zunge: Sie ist nur klein und bringt doch gewaltige Dinge fertig. Denkt daran, wie klein die Flamme sein kann, die einen großen Wald in Brand setzt! Auch die Zunge ist ein Feuer. Sie ist eine Welt voller Unrecht und beschmutzt den ganzen Menschen. Sie setzt unser Leben von der Geburt bis zum Tod in Brand mit einem Feuer, das aus der Hölle selbst kommt. Der Mensch hat es fertig gebracht, alle Tiere zu bändigen: Raubtiere, Vögel, Schlangen und Fische. Aber die Zunge hat noch niemand bändigen können, diesen ruhelosen Störenfried, voll von tödlichem Gift“ (Verse 2-8).

In diesem Kapitel geht es um den unvorsichtigen Gebrauch der Zunge, der Tastatur, des Telefons, des Chats, des Textes oder welchen Mittels auch immer, das unsere Persönlichkeit kommuniziert. Sogar unsere kleinen Äußerungen können einen großen Einfluss auf die Menschen um uns herum haben. Sie können tödlich sein. Die Botschaft von Jakobus ist für jeden, um sich selbst zu untersuchen. Es ist sehr einfach, Fehler in anderen zu erkennen. Aber wir müssen Fehler in uns selbst erkennen, um sie korrigieren zu können.

„Mit der Zunge loben wir Gott, unseren Herrn und Vater — und mit ihr verfluchen wir unsere Mitmenschen, die nach Gottes Bild geschaffen sind. Aus demselben Mund kommen Segen und Fluch. Meine Brüder und Schwestern, das darf nicht sein! Eine Quelle lässt doch nicht aus der gleichen Öffnung genießbares und ungenießbares Wasser fließen. Meine Brüder und Schwestern, auf einem Feigenbaum wachsen doch keine Oliven, an einem Weinstock hängen keine Feigen, und eine salzige Quelle kann niemals Süßwasser hervorbringen!“ (Verse 9-12).

Diese Verse weisen auf ein gespaltenes heuchlerisches Denken hin, das in unserer Rede zum Ausdruck kommt. Wenn wir auf der einen Seite als gut erscheinen, aber auf der anderen Seite das Böse verbergen, dann sind wir böse. Man kann nicht beides sein.

Unvorsichtige Sprache kann weit mehr sein als streitsüchtige, indiskrete Worte. Es können Worte sein, die listig, charmant oder manipulativ sind. Menschen, die solche Sprache gebrauchen, sind wie ein „Wolf im Schafspelz“, ein Idiom biblischen Ursprungs (Matthäus 7,15), das verwendet wird, um eine Rolle zu beschreiben, die dem wirklichen Charakter widerspricht. Der Kontakt mit solchen Menschen ist gefährlich, insbesondere mit falschen Lehrern, die sich mit dieser Taktik in ahnungslose Gemüter einschleichen. Das erste biblische Beispiel dafür ist die charmante Schlange, die Eva im Garten Eden verführt hat.

Unsere menschliche Natur ist voller Eitelkeit, Eifersucht, Lust und Gier — was eine wahrheitsgemäße Beschreibung unseres inneren Kerns ist, den wir erkennen und überwinden sollen. Die Bibel kann diese Bereiche identifizieren, wie Paulus in Hebräer 4, Verse 12-13 offenbart: „Das Wort Gottes ist lebendig, es ist eine wirkende Macht. Es ist schärfer als das schärfste beidseitig geschliffene Schwert. So wie ein Schwert tief einschneidet, die Gelenke durchtrennt und das Mark der Knochen freilegt, so dringt das Wort Gottes ins Innerste von Seele und Geist. Es deckt die geheimen Wünsche und Gedanken des Menschenherzens auf und hält über sie Gericht. Es gibt niemand, dessen Inneres vor Gott verborgen wäre. Alles liegt nackt und bloß vor den Augen dessen da, dem wir Rechenschaft schuldig sind.“

Vielleicht kennen Sie die Bibel nicht, aber die Bibel kennt Sie!

Weiter in Jakobus 3: „Will jemand unter euch als klug und weise gelten? Dann zeige er das in der ganzen Lebensführung, mit der Bescheidenheit, die den Weisen ansteht! Wenn ihr dagegen bittere Eifersucht und Streit in euren Herzen hegt, dann rühmt euch nicht eurer Weisheit und verdreht damit die Wahrheit! Diese Art von Weisheit kommt nicht von oben, sie ist irdisch, sinnlich und teuflisch. Wo Eifersucht und Streit herrschen, gibt es Unordnung und jede Art von Gemeinheit“ (Verse 13-16).

Ernüchternde Worte! Seien Sie nicht zwei gegensätzliche Menschen! Jetzt verstehen wir das Problem. Mit Gottes Hilfe können wir Folgendes tun:

„Aber die Weisheit von oben ist zuerst einmal rein und klar; sodann ist sie friedliebend, freundlich, nachgiebig. Sie ist voller Erbarmen und bringt viele gute Taten hervor. Sie kennt weder Vorurteil noch Verstellung. Die Saat der Gerechtigkeit, von Gott gesät, geht nur bei denen auf, die auf Frieden aus sind, und nur bei ihnen bringt sie Frucht“ (Verse 17-18).

Lassen Sie uns in der Zeit des Passahs härter als je zuvor daran arbeiten, die Samen des Friedens zu säen, damit wir Güte reichlich ernten können.

Im Dienst Christi

Victor Kubik

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