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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 21.03.2020 –

Wir werden das gemeinsam durchstehen!

Was für eine Woche! Noch vor einem Monat schienen sich die Ereignisse im Zusammenhang mit der Verbreitung des Coronavirus in schmerzlicher Zeitlupe zu entwickeln. Als ich vor einer Woche über die Absage von Gottesdiensten in der ganzen Welt berichtete, fragte ich mich, ob wir nicht voreilig handeln. Jetzt bringt jeder Tag neue Berichte, neue Informationen und neue Herausforderungen, da die ganze Welt auf einen gemeinsamen Feind reagiert. Als Kirche sind wir über Nacht von Hunderten örtlicher Versammlungen zu einem einzigen kontinentalen Gottesdienst übergegangen, der von Cincinnati aus im Internet übertragen wurde! Unsere internationalen Regionen tun dasselbe in ihren Gebieten.

Wie Sie wahrscheinlich schon gelesen oder gehört haben, mussten wir diese Woche einige harte Entscheidungen treffen. Zum ersten Mal in der Geschichte unserer Gemeinschaft haben wir die persönliche Teilnahme durch Anwesenheit bei der Jahresversammlung der Ältesten abgesagt. Die kirchlichen Amtsträger werden nun die notwendigen Verfahren über das Internet oder per Post durchführen. Wir haben auch andere bewusste Maßnahmen in Bezug auf das Passah und die Tage der ungesäuerten Brote beschlossen, die online und zu Hause durchgeführt werden sollen. Bis auf Weiteres wird es keine Gemeindeversammlungen geben. Wir werden auch andere Konferenzen im Laufe des Sommers absagen.

Wir werden in den nächsten Wochen über die Entwicklungen regelmäßig berichten.

Gemäß den Richtlinien für die öffentliche Gesundheit, die auf Landes- und Bundesebene herausgegeben wurden, haben wir den Unterricht am Ambassador Bible College auf ein reines Online-Format umgestellt, was bedeutet, dass sich unsere wunderbaren Studenten nicht mehr im zentralen Büro in Cincinnati treffen werden. Es war herzzerreißend für mich, am Montag zu unseren ABC-Studenten zu sprechen und ihnen zu sagen, dass wir uns wahrscheinlich für den Rest des Semesters nicht mehr persönlich treffen werden. Viele am Hauptsitz der Kirche arbeiten jetzt von zu Hause aus, und die übrigen, die im Büro arbeiten müssen, halten den „sozialen Abstand“ ein.

Eine übergreifende Weisung treibt all diese Entscheidungen an: das Wohlergehen und der Schutz von Ihnen, unseren Geschwistern in Jesus Christus und den Mitgliedern der Familie Gottes.

Wir widmen der Verkündigung des Evangeliums vom Reich Gottes beträchtliche Ressourcen. Aber der andere Teil unseres Auftrags als Gemeinde besteht darin, ein Volk vorzubereiten, wozu auch gehört, alles zu tun, was nötig ist, um unsere wunderbaren Mitglieder und Familien zu schützen, zu bewahren und zu pflegen.

Dazu gehören heute vor allem diejenigen unter uns, die 60 Jahre und älter sind und die nach Ansicht der Mediziner zu dem am stärksten von diesem schädlichen Virus bedrohten Personenkreis gehören.

Keine dieser Maßnahmen war eine leichte Entscheidung. Wir haben vor jeder dieser Entscheidungen kompetenten Rat gesucht. Wir sind als Kirche gesegnet, dass wir erfahrene und qualifizierte Menschen haben — einschließlich hoch qualifizierter medizinischer Fachkräfte —, die bei wichtigen Entscheidungen mitwirken und uns auf solide und objektive Weise helfen können.

Wir hatten Zugang zu und Beratung von Dr. Daniel Berendt und Dr. Rick Berendt, erfahrenen Ärzten und Ältesten der Kirche, die mich direkt beraten haben, sowie von Mitgliedern meines Stabes und des Ältestenrates. Vor einigen Tagen habe ich mit Dr. Daniel Berendt einen Podcast über die COVID-19-Krise aufgenommen, der mehrere aufschlussreiche Kommentare enthielt. Ich möchte Sie ermutigen, ihn unter https://www.ucg.org/inside-united-podcast/inside-united-podcast-154-dan-berendt-coronavirus anzuhören.

In dem Podcast erörterte Dr. Berendt, wie die Gesundheitsverwaltung die biblischen Prinzipien von Quarantäne, Hygiene und Massenkontrolle widerspiegelt. Ich möchte hinzufügen, dass das Passah, das kurz vor der Tür steht, das Prinzip der Selbst-Quarantäne und Quarantäne der Familie vor Schaden widerspiegelt. Wie wir im Bericht über den Auszug der Israeliten lesen, hat Mose kurz vor der letzten Plage in Ägypten die Israeliten fest angewiesen: „Kein Mensch gehe zu seiner Haustür heraus bis zum Morgen“ (2. Mose 12,22). Auf diese Weise stellten sie sich selbst unter Quarantäne und wurden vor dem Todesengel geschützt.

Außerdem lesen wir während unserer Passah-Versammlung als Tradition die Worte Christi aus seinen letzten Anweisungen vor, bevor er gefoltert und gekreuzigt wurde. Wir lesen oft aus dem 13. Kapitel des Johannesevangeliums, wo Jesus seinen Jüngern — auch uns heute — sagt: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt“ (Verse 34-35).

Worauf will ich hinaus? Während die Situation derzeit für viele schwierig und verwirrend ist, wird leider eine Verschlimmerung der Lage in den Vereinigten Staaten und in vielen Gebieten der Welt prognostiziert, in denen das Coronavirus erst vor Kurzem festgestellt wurde. Dies bietet uns jedoch eine einzigartige Gelegenheit.

In schwierigen und herausfordernden Situationen zeigt sich der Charakter der Menschen. Jakobus, der Bruder Jesu, sagt uns, dass es sehr leicht ist, andere zu verfluchen, zu kritisieren, zu verspotten und herabzusetzen und sich dann umzudrehen und Gott mit demselben Mund zu loben, mit dem wir geflucht haben. Wenn wir vor schwierigen Zeiten wie heute stehen, kann diese Tendenz noch verstärkt werden.

Aber auch unsere Möglichkeiten, Gutes zu tun, werden vermehrt! Wir sollen dieser Welt ein Vorbild sein, und wir sollen füreinander da sein. In schwierigen Zeiten zeichnen sich fürsorgliche Menschen aus.

Paulus sagt uns: So folgt nun Gottes Beispiel als die geliebten Kinder“ (Epheser 5,1). Gott hat die Welt genug geliebt, um seinen Sohn zu senden, damit er den letzten Preis für uns bezahlt (Johannes 3,16). Was sieht es bei uns aus?

Lassen Sie uns in den kommenden Wochen, besonders wenn wir das Passah und die Tage der ungesäuerten Brote halten, ernsthaft danach streben, die bewahrten und inspirierten Worte des Paulus zu erfüllen. Lasst uns als Helfer gesehen werden. Wenn wir in einem örtlichen Lebensmittelgeschäft für Vorräte anstehen müssen oder gezwungen sind, zusätzliche Dinge zu tun, die irritierend sein können, lasst uns danach streben, dies so fröhlich wie möglich zu tun. Lasst uns alle notwendigen Vorkehrungen treffen, um uns selbst zu schützen, aber gleichzeitig wollen wir dienstbereit sein, um anderen, wo immer möglich, demütig zu helfen, und besonders denen aus dem Haushalt Gottes.

In dieser Situation mit dem Coronavirus, die sich entwickelt und anhalten wird, müssen wir sicher sein, dass wir eine direkte Beziehung zu Gott, unserem Vater, und zu Jesus Christus, unserem Retter und älteren Bruder, erneuern, aufbauen und aufrechterhalten, aus dem wir Kraft schöpfen und echte Zuflucht suchen können. Wir müssen unseren Geist und unsere Rede mit Lob und Dankbarkeit für Gott und seine Liebe zu uns füllen! (Psalm 138)

Erinnern wir uns auch an den Nationalgebetstag, der am vergangenen Wochenende stattfand. Wie Gott selbst in 2. Chronik 7, Vers 14 verspricht: „[Wenn] mein Volk, über das mein Name genannt ist, sich demütigt, dass sie beten und mein Angesicht suchen und sich von ihren bösen Wegen bekehren, so will ich vom Himmel her hören und ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen.“

Bitte treffen Sie weiterhin vernünftige Vorkehrungen. Gott kennt unsere Bedürfnisse und unsere persönliche Situation besser, als wir denken. Wie Lukas berichtet, sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben“ (Lukas 12,22).

Die Dinge werden vielleicht nicht ganz so schlimm, wie die Menschen befürchten. Aber es wird erst noch schlimmer. Eines ist sicher: Wir werden das gemeinsam durchstehen! In den kommenden Tagen „lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben“ (Hebräer 4,16).

Lasst uns in dieser Zeit einer schweren Prüfung danach streben, Gott zu loben, miteinander zusammenzuarbeiten und in echter Demut zu dienen. Möge Gottes Gnade bei uns allen sein!

Im Dienst Christi

Victor Kubik

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