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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 26.12.2020 –



Gottes Gesellschaft

Wenn Gott uns beruft, basiert unsere Vorstellung von "gesellschaftlicher Struktur" höchstwahrscheinlich auf den Maßstäben der Welt, in der wir aufgewachsen sind. Wer ist wichtig, wer ist weniger wichtig? Als Beispiel hierfür dienen uns Jesu Apostel. Mehr als einmal war ihnen die Frage wichtig, wer unter ihnen der Größte wäre.

Was immer unsere Vorstellung von sozialer Struktur war, die Evangelien mit ihrer Darstellung der Denkweise Jesu stellen unsere Vorstellung auf den Kopf, indem sie verkünden, dass alle Menschen das Potenzial haben, als Nachfolger eines großen Königs auf ewig in die Familie Gottes aufgenommen zu werden. Gott beruft uns zur Annahme dieser Bestimmung für unser Leben, aber auch, dass wir dieses Potenzial dann auch in jedem Menschen, dem wir begegnen, erkennen. Diese Umstellung in unserem Denken mag uns nicht sehr leicht fallen.

Die göttliche Sozialstruktur ist radikal anders als die, die wir täglich erleben. Denken Sie darüber nach, wenn Sie das nächste Mal eine Reise unternehmen. Diejenigen, die viel reisen und einen Elitestatus bei Fluggesellschaften und Hotelketten haben, erhalten besondere Privilegien. Sie werden wie Könige und Königinnen behandelt, mit Upgrades in die erste Klasse auf Flügen und großen Suiten in Hotels. Sie dürfen zuerst einchecken, zuerst an Bord gehen, lange Schlangen bei der Sicherheitskontrolle umgehen usw.

Und dann haben wir die "Promis" der Gesellschaft, meist in der Unterhaltungsindustrie, die mit ihren Tausenden "followers" in den sozialen Medien von manchen fast angebetet werden. Wenn ein "Promi" mal eine Meinung zu einem gesellschaftlichen oder politischen Thema äußert, ist sie sofort wichtiger als die Meinung des durchschnittlichen Bürgers.

Nun stellen Sie sich vor, Jesus wäre der Eigentümer einer Fluggesellschaft. Die Ansage vor dem Einsteigen würde anders lauten, als wir sie kennen:

"Liebe Fluggäste, willkommen bei Jesus Air. Wir freuen uns, dass Sie uns gewählt haben. Bei uns laufen die Dinge anders, als Sie es gewohnt sind. Bei Jesus Air steigen wir nach Zonen ein. Zu Zone 1 gehören diejenigen, die absolut ohne jeglichen Status in dieser Welt sind, das Niedrigste vom Niedrigen auf dem Totenpfahl der Vielflieger. Zone 2 ist unsere Senator-Klasse, unsere Fluggäste, die sich für etwas Besseres halten und auf andere herab schauen. Und Zone 3 ist für unsere 'Hon circle'-Fluggäste, die Überprivilegierten, ständig verwöhnten Vielflieger. Für sie gibt es nur Mittelsitze und keinen Platz für Handgepäck. Bei Jesus Air lautet unser Motto: Die Ersten werden die Letzten sein und die Letzten werden die Ersten sein. Danke, dass Sie mit Jesus Air fliegen."

Wer hat nicht gern, wie ein VIP behandelt zu werden? Wir alle genießen VIP-Service. Jesus sagt uns, dass auch die Geringsten unter uns ihn verdienen, denn bei Gott gibt es, was unser Potenzial anbelangt, keine Geringsten. Wir haben alle dasselbe Potenzial.

Deshalb: "Ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus" (Galater 3,26-28).

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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