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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 24.10.2020 –



Ein Teich ohne Wasserquelle?

Unsere Nachbarn in meiner Heimatstadt St. Louis (Missouri) hatten einen kleinen Teich in ihrem Garten. Die einzige Wasserquelle des Teiches war Regenwasser, und im Sommer stagnierte er manchmal, wenn es eine Trockenperiode gab. Das Wasser im Teich roch dann schlecht.

"Stehendes" Wasser ist manchmal so, egal ob es sich um einen kleinen Teich, einen Swimmingpool oder etwas anderes handelt.

Wir wissen, dass Wasser für gute Gesundheit — und die Erhaltung des Lebens — unerlässlich ist, zumal Wasser ca. 70 Prozent unseres Körpergewichts ausmacht.

Wir alle wissen, dass die Bibel den heiligen Geist mit Wasser vergleicht. Physisches Wasser ist für unser physisches Leben unerlässlich, und durch den heiligen Geist tragen wir schon den "Keim" des ewigen Lebens in uns (Epheser 1,13-14).

Wenn Gott uns den heiligen Geist zur Verfügung stellt, ist es stehendes Wasser? Nein, der heilige Geist ist nur als fließendes, d. h. "lebendiges" Wasser verfügbar: "Aber am letzten Tag des Festes, der der höchste war, trat Jesus auf und rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der Geist war noch nicht da; denn Jesus war noch nicht verherrlicht" (Johannes 7,37-39).

Einen "stehenden" heiligen Geist gibt es nicht. Er ist belebt, er fließt von unserem himmlischen Vater zu uns und soll wieder von uns ausströmen, indem er uns motiviert und zum Handeln im Sinne Gottes ermächtigt. Er fließt von uns, indem wir Gott dienen, ihn loben und anbeten, und er fließt ebenfalls von uns gegenüber unserem Nächsten, wenn wir das zweite große Gebot erfüllen (Matthäus 22,36-40).

Wenn wir nicht ausreichend physisches Wasser zu uns einnehmen, um die Flüssigkeit zu erhalten bzw. zu ersetzen, die unser Körper braucht, wird unsere physische Gesundheit darunter leiden.

Wenn der heilige Geist nicht zu uns und wieder von uns fließt, wird unser geistliches Wohlergehen darunter leiden, besonders unsere innere Haltung, unsere Einstellung. Wenn wir diesen Zustand feststellen, sollen wir uns fragen: Bin ich zu einem kleinen Teich geworden, der keine Zufuhr von frischem Wasser hat?

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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