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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 07.09.2019 –

Pflanzen Sie den Samen des Friedens – ernten Sie die Gerechtigkeit

Schwerter zu Pflugscharen Heute möchte ich mit unserer Serie über die Frucht des Geistes von Galater 5 fortfahren. Als Nächstes ist Frieden an der Reihe.

Wir alle sehnen uns nach Frieden. Wir wünschen uns Frieden in unserem persönlichen Leben. Wir wollen Frieden in unseren Ehen und Familien, in unserem Land und in der Welt. Menschen tun fast alles dafür, um Frieden zu finden. Königliche Familien haben untereinander geheiratet, um Frieden zu garantieren. Redner haben stundenlang über Frieden geredet und Bildhauer haben Friedensstatuen geschaffen. Die beeindruckendste ist wohl die bronzene Skulptur "Lasst uns unsere Schwerter zu Pflugscharen schlagen" am Hauptsitz der Vereinten Nationen. Die sowjetische Regierung präsentierte es der UNO auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges 1959. Interessanterweise wurde Jesaja 2, Vers 4, aus dem die Darstellung entstanden ist, nicht erwähnt.

Im Laufe der Geschichte hat der Mensch riesige Summen in Festungen und Rüstungen investiert, um den Frieden zu sichern. Nationen haben sich in Ligen und Vereinigungen geeint, aber das hat sich für einen dauerhaften Frieden als unwirksam erwiesen. Nach verheerenden Kriegen war die Rhetorik "nie wieder". Aber zwangsläufig bricht immer wieder Krieg aus. Frieden ist wie eine Fata Morgana. Wir stellen ihn uns vor und wollen dorthin gelangen, aber wenn wir näher kommen, verschwindet der Frieden. Selbst die Kirche, die den Frieden Gottes lehrt und ein Überbringer des Friedens sein soll, ist nicht immun gegen Konfliktzyklen, die zu Spaltungen und Herzschmerz führen.

Im vergangenen Jahr wurden weltweit unglaubliche 1,6 Billionen Dollar in den Kauf oder die Entwicklung von Kriegswaffen gesteckt. Je nachdem, wie man "Krieg" definiert (vom Hauptkampf bis zum Gefecht), gibt es praktisch zu jeder Zeit 10 offene Kriege, Revolutionen oder begrenzte Militäraktionen, die gnadenlos Leben und Ressourcen verbrennen, selbst in dem Moment, in dem Sie dies gerade lesen.

Junge Menschen in Hongkong stellen sich weiterhin trotzig gegen China und ziehen damit offen den intoleranten Zorn einer autokratischen Führung auf sich - wohin soll das führen? In Afghanistan versuchen kriegsmüde Amerikaner, einen unsicheren Frieden mit den Taliban auszuhandeln. Indien ist kürzlich eingestiegen und hat den anhaltenden Dissens in der instabilen Region Kaschmir unterdrückt und den Kontakt zur Außenwelt unterbrochen. Und globale Beobachter verfolgen sorgfältig die eskalierenden Drohnenangriffe im Libanon, während Israel in Richtung offener Krieg mit dem Iran geht, einer Nation, deren Führer feierlich geschworen haben, den jüdischen Staat zu vernichten.

In der Tat, der allmächtige Gott donnerte durch seinen Propheten Jesaja: "Sie kennen den Weg des Friedens nicht, und Unrecht ist auf ihren Pfaden. Sie gehen auf krummen Wegen; wer auf ihnen geht, der kennt keinen Frieden" (Jesaja 59,8).

Wie steht es mit uns? In der United Church of God kennen wir den Weg des Friedens. Wir müssen aber mehr tun, als nur zu "wissen". Während wir uns den Herbstfesttagen nähern, einer wunderbaren Zeit, in der Gott eine erstaunliche und atemberaubende Zeit des Friedens einleiten wird, ist es gut für uns, den Frieden zu überprüfen, zu erbitten, wieder anzunehmen und zu praktizieren. Der Apostel Paulus führte diese geistliche Gabe in seiner Zusammenfassung der Frucht des heiligen Geistes als dritte auf (Galater 5,22).

Sicherlich ist der Frieden heute eines der seltensten Güter der Welt. Es ist kein Wunder, dass Jesus selbst sagte: "Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen" (Matthäus 5,9). Millionen, ja Milliarden von Menschen lieben den Frieden, aber Friedensstifter sind nicht annähernd so verbreitet. Etwa zwei Jahrzehnte später erweiterte Jakobus, der jüngere Bruder Jesu, diese Lehre dramatisch: "Die Saat der Gerechtigkeit, von Gott gesät, geht nur bei denen auf, die auf Frieden aus sind, und nur bei ihnen bringt sie Frucht" (Jakobus 3,18; Gute Nachricht Bibel).

Wir in der Kirche sind unglaublich privilegiert, das Geheimnis des Friedens zu verstehen, wie es sich aus Gottes Festtagen ergibt. Demütig wissen wir, warum eine Friedensinitiative nach der anderen scheitert, trotz aller guten Absichten.

Wir wissen, dass einer der Hauptgründe, warum der Friede auf diesem Globus nie andauert, darin besteht, dass die Welt und ihre Völker nicht mit Gott in Frieden leben! Um wirklichen Frieden zu erfahren, muss man zuerst im Frieden mit dem allmächtigen Gott sein. Der Apostel Paulus hat dies so gut über unsere Beziehung zu Christus gesagt: "Denn er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht hat und hat den Zaun abgebrochen, der dazwischen war, indem er durch sein Fleisch die Feindschaft wegnahm" (Epheser 2,14).

Also noch einmal, wie steht es mit uns? Leben Sie und ich wirklich in Frieden mit Gott? Geben wir demütig jeden Winkel und Aspekt unseres Lebens auf, sagen, glauben und leben wir das größte Gebot? "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt" (Matthäus 22,37). Das ist eine Beschreibung der totalen Verpflichtung!

Obwohl wir alle Frieden wollen, ist es in Wirklichkeit so, dass Frieden schwer zu erhalten ist. Er muss aktiv vorangetrieben werden. Gott warnt uns vor den Gefahren von Ressentiments, von Bitterkeit, von Streitigkeiten. Nach einem anstrengenden Tag oder einer Woche mit Prüfungen im Beruf oder Leben sind wir vielleicht aufbrausend. Wenn unsere Wachsamkeit nachlässt, wird es viel zu einfach, zu beschuldigen, zu kritisieren, Zweifel zu stiften, eine offene Spaltung herbeizuführen. Sobald man in diese tödliche Haltung verfallen ist, wird es viel zu einfach, zu beurteilen und zu verurteilen. Das ist ein schlechter geistlicher Ort, in dem man sich dann befindet.

Dann fängt man, wirklich verletzt zu werden. Der Frieden verschwindet und wird durch Bitterkeit und Angst ersetzt. So fragte Jakobus: "Seid ihr dann nicht zu Richtern geworden, die sich von bösen Gedanken leiten lassen?" (Jakobus 2,4; Zürcher Bibel). Wenn wir nicht sehr vorsichtig sind und unerbittlich nach der geistlichen Gabe des Friedens suchen, können unsere Worte "unberechenbares Übel, voll von tödlichem Gift" (Jakobus 3,8; ebenda) werden. Ungeprüft endet unsere wundersame Fähigkeit zu sprechen (was die Bibel "unsere Zunge" nennt) in folgender Situation: "Mit der Zunge loben wir Gott, unseren Herrn und Vater – und mit ihr verfluchen wir unsere Mitmenschen, die nach Gottes Bild geschaffen sind" (Verse 9; Gute Nachricht Bibel).

In solchen Situationen flieht der Frieden. In solchen Situationen leidet unsere heilige Versammlung. Aber es gibt eine Alternative. Es gibt Hoffnung!

Um dies zu bekämpfen, müssen wir ständig um die Gabe des heiligen Geistes bitten, sie anwenden und aufrühren. Wenn wir uns demütig Gott ergeben, wenn wir uns der Kraft des heiligen Geistes zur Veränderung unterwerfen, erscheint der Frieden, der alles Verständnis übertrifft, als geistliche Frucht.

Wie sieht die geistliche Frucht des Friedens aus? Menschen, die vom heiligen Geist geführt werden, kritisieren nicht scharf. Sie lassen nicht zu, dass Bitterkeit Wurzeln schlägt. Sie sind daran interessiert, energisch gute Taten und Gedanken für eine Ernte der Gerechtigkeit zu pflanzen. Sie glauben an das Beste. Sie geben den Menschen den Vorzug im Zweifelsfall. Obwohl pragmatisch, sind sie voller Optimismus. Sie sind damit beschäftigt, den Frieden zu suchen (1. Petrus 3,11)!

Wenn wir uns den Herbstfesten nähern, lassen Sie uns Friedensstifter sein. Wie? Lassen Sie uns das annehmen, was Gott dem Apostel Petrus offenbart hat: "Vor allem lasst nicht nach in der Liebe zueinander! Denn die Liebe macht viele Sünden wieder gut" (1. Petrus 4,8; Gute Nachricht Bibel). Wir sind alle unvollkommen, seien wir also barmherzig.

Wenn wir das individuell und kollektiv tun, was können wir dann mit Zuversicht als Ergebnis erwarten? "Dann wird der Frieden Gottes, der alles menschliche Begreifen weit übersteigt, euer Denken und Wollen im Guten bewahren, geborgen in der Gemeinschaft mit Jesus Christus" (Philipper 4,7; Gute Nachricht Bibel).

Ernten wir die Frucht des Friedens!

Im Dienste Jesu Christi

Victor Kubik

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