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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 14.04.2018 –

Die Startlinie und die Ziellinie

Womit können wir ein Leben des Glaubens vergleichen? Man sagte Jesus, er würde "den Weg Gottes" richtig lehren (Markus 12,14), und in der Apostelgeschichte wird die Lebensweise Gottes wieder mit einem "Weg" verglichen: "Dieser [Apollos] war unterwiesen im Weg des Herrn und redete brennend im Geist und lehrte richtig von Jesus, wusste aber nur von der Taufe des Johannes. Er fing an, frei und offen zu predigen in der Synagoge. Als ihn Aquila und Priszilla hörten, nahmen sie ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes noch genauer aus" (Apostelgeschichte 18,25-26).

In diesem Sinn sagte Paulus, seine Lebensführung sei für manche sektiererisch: "Das bekenne ich dir aber, dass ich nach dem Weg, den sie eine Sekte nennen, dem Gott meiner Väter so diene, dass ich allem glaube, was geschrieben steht im Gesetz und in den Propheten" (Apostelgeschichte 24,14).

Ein Leben des Glaubens lässt sich, biblisch gesehen, mit einem Weg vergleichen, den wir gehen. Es war Paulus, der in seinem ersten Brief an die Gemeinde zu Korinth diesen Weg mit sportlichen Ereignissen seiner Zeit verglich: den Isthmischen Spielen, die in der Nähe von Korinth ausgetragen wurden. Paulus’ Worte gelten auch heute noch für all diejenigen, die den christlichen Kampf kämpfen und das geistliche Rennen ins Reich Gottes laufen – immer mit der Hoffnung, eines Tages die Ziellinie zu erreichen.

"Denkt daran, dass alle wie in einem Wettrennen laufen, aber nur einer den Siegespreis bekommt. Lauft so, dass ihr ihn gewinnt! Jeder Athlet übt strenge Selbstdisziplin. Er tut das allerdings, um einen Preis zu erringen, dessen Wert verblassen wird – wir aber tun es für einen ewigen Preis. So halte ich mir stets das Ziel vor Augen und laufe mit jedem Schritt darauf zu. Ich kämpfe wie ein Boxer, aber nicht wie einer, der ins Leere schlägt. Mit der eisernen Disziplin eines Athleten bezwinge ich meinen Körper, damit er mir gehorcht. Sonst müsste ich befürchten, dass ich zwar anderen gepredigt habe, mich danach aber womöglich selbst disqualifiziere" (1. Korinther 9,24-27; „Neues Leben“-Übersetzung).

Man kann sich vorstellen, wie Paulus die Läufer gesehen hat: Sie liefen kraftvoll in ihrer jeweiligen Bahn. Keiner blickt zurück oder schaut zur Seite. Alle hatten nur eines vor Augen: das Ziel und den Siegespreis, denn der zweite Platz galt nichts, die Niederlage bedeutete Schande. Deshalb das Gebet mancher Sportler vor ihrem Wettkampf: "Kranz [d. h. Siegeskranz] oder Tod".

Wenn Gott uns beruft, bewegen wir uns in Richtung Startlinie für diesen Weg, für dieses Rennen im Glauben. Der Startschuss fällt mit der Taufe, und die Ziellinie ist unser Eingang in das Reich Gottes, entweder bei der Auferstehung von den Toten oder durch eine Verwandlung von Fleisch und Blut in Geist bei der Wiederkehr Jesu Christi. Ob so oder so, das Rennen geht erst mit dem Ende unseres physischen Lebens zu Ende.

Schade, wenn jemand -- wie es vorgekommen ist -- plötzlich aufgibt. Wir werden den Siegespreis nicht erhalten, nur weil wir an die Startlinie gingen und uns beim Startschuss (der Taufe) in Bewegung setzten. Es gilt, die Ziellinie zu erreichen. Dazu ermahnt uns Paulus: "Jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus" (Philipper 3,14). Dazu dienen die Tage, die wir gerade erlebten.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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