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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 24.02.2018 –

Die Vollmacht des Glaubens

Wer heute in der sogenannten "Informationsgesellschaft" über ein Thema autoritativ reden will, muss sich informieren und -- um glaubwürdig zu sein -- sich auf die Quelle(n) seiner Information berufen. Die modernen Medien bieten uns hierzu reichlich Gelegenheit, besonders das Internet spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Zur Zeit Jesu war es in einer Hinsicht ähnlich, auf andere Weise natürlich ganz anders. Damals gab es nicht die Massenmedien und auch kein Internet. Dennoch: Wer autoritativ über die biblische Lebensweise reden wollte, wie man sie damals verstand, berief sich auf seine Quellen: Rabbiner, die Pharisäer oder die Schriftgelehrten usw. Und es gab zu bestimmten Fragen unterschiedliche Gesichtspunkte, die von den damaligen rabbinischen Schule vertreten wurden.

Der Evangelist Markus berichtet uns, dass es beim Predigen Jesu von Anfang an anders war, und das fiel den Menschen auf, die Jesus hörten: "Und sie gingen hinein nach Kapernaum; und alsbald am Sabbat ging er in die Synagoge und lehrte. Und sie entsetzten sich über seine Lehre; denn er lehrte mit Vollmacht und nicht wie die Schriftgelehrten" (Markus 1,21-22).

Beim Lehren musste sich Jesus nicht auf den Standpunkt anderer berufen. Stattdessen lehrte er mit Vollmacht, der Vollmacht als Immanuel, "Gott in Menschengestalt" (Matthäus 1,23). Jesus erging sich nicht im Philosophieren über das Leben, sondern sprach über die Quelle des Lebens selbst. Hinter den Worten Jesu standen Wahrheit, Glaube -- und Kraft. Das fiel den Leuten auf.

Über seine Nachfolger -- dazu gehören wir -- sagte Jesus nur ein paar Stunden vor seiner Verhaftung: "Wie du mich gesandt hast in die Welt, so sende ich sie auch in die Welt" (Johannes 17,18).

Jesus sendet uns mit einer Botschaft in die Welt. Unsere Botschaft, die wir seinem Auftrag predigen, sollen wir ebenfalls "mit Vollmacht" verkünden. Unsere Vollmacht beruht auf dem Glauben und dem Wort Christi: "Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? . . . So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi" (Römer 10,14. 17).

Wir predigen im Glauben die Dinge, deren Wahrhaftigkeit sicher ist: Gott, der Vater, und Gott, der Sohn, existieren. Gott hat einen Plan für die Menschen. Jesu Wiederkehr findet statt. Es kommt eine neue Welt. Die Toten, die ohne Kenntnis von Gott starben, sind nicht ewig verloren. Alle Menschen werden Gott kennenlernen dürfen und entscheiden, ob sie seinen Weg gehen werden oder nicht.

Wir predigen Dinge, die gewiss sind, nicht Dinge, die "sein könnten" oder die "vielleicht so sein werden". Ist uns die Vollmacht in diesem Sinn bewusst? Wir predigen mit der Vollmacht des Glaubens, den Gott uns schenkt.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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