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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 17.02.2018 –

Frisch gewagt

"Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg", war die Redewendung, die im letzten "Wort zum Sabbat" das Thema war. In diesem "Wort zum Sabbat" geht es um eine weitere Redewendung, die für uns mit der letzten verknüpft ist: "Frisch gewagt ist halb gewonnen."

Als Jesus den Gelähmten fragte, der 38 Jahre in diesem Zustand gelebt hatte, ob er gesund werden möchte, beinhaltete seine Antwort einen Hinweis auf seine -- vergebliche -- Mühe: "Wenn ich aber hinkomme, so steigt ein anderer vor mir hinein" (Johannes 5,7). Er gab sich schon Mühe -- die Mühe, die ihm in seinem Zustand möglich war --, aber er war nicht schnell genug. Ihm fehlte die Kraft, um als Erster den Teich zu erreichen, nachdem sich das Wasser bewegt hatte.

Gott will, dass wir die Sünde überwinden. Er kann uns das Wollen und die Kraft dazu schenken: "Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen" (Philipper 2,13). Aber das kann er nur dann tun, wenn wir die Sünde überwinden wollen.

Wenn es bei uns jedoch nur beim Wollen bleibt, wird daraus kein Weg werden.

Das Wörterbuch definiert das Wort "überwinden" u. a. wie folgt: "sich dazu durchringen, etwas aufzugeben, seinen inneren Widerstand aufgeben und sich zu etwas entschließen, was einem schwerfällt, über etwas hinwegkommen, etwas meistern, etwas bewältigen, bezwingen" (laut "Das Wortauskunftssystem zur deutschen Sprache in Geschichte und Gegenwart").

Manche stellen sich das Christsein so vor, dass sie, nachdem sie Jesus als Erlöser angenommen haben, nichts mehr zu tun haben. Jesus nimmt ihnen alles ab. Diese Vorstellung widerspricht der Heiligen Schrift. An die Philipper schrieb Paulus: "Meine Lieben! Ihr habt doch immer auf mich gehört. Tut es nicht nur, wenn ich unter euch anwesend bin, sondern jetzt erst recht, da ich fern von euch bin. Arbeitet an euch selbst mit Furcht und Zittern, damit ihr gerettet werdet!" (Philipper 2,12).

Wenn wir an uns selbst arbeiten und keine zusätzliche Kraft erhalten, werden wir wie der Gelähmte sein, der sich zwar Mühe gab, das Wasser aber nie rechtzeitig erreichte. Deshalb sagt Paulus im nächsten Vers, dass Gott uns das Wollen und Vollbringen schenkt, damit wir das Ziel erreichen. Sein Geschenk des Wollens und des Vollbringens hilft uns jedoch nicht, wenn wir nicht bereit sind, an uns selbst zu arbeiten und mit seiner Hilfe das zu schaffen, wozu wir sonst nicht imstande wären.

Fazit: Ein Wille führt nie zum Weg bzw. zur Umsetzung, ohne dass man sich Mühe gibt.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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