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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 22.11.2014 –

Auf eigene Faust handeln (2. Teil)

Als Rebekka, Isaaks Frau, mit den Zwillingen Esau und Jakob in Umständen war, sagte Gott ihr: "Zwei Völker sind in deinem Leibe, und zweierlei Volk wird sich scheiden aus deinem Leibe; und ein Volk wird dem andern überlegen sein, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen" (1. Mose 25,23).

Als es viele Jahre später um das Erstgeburtsrecht ging, war es für Isaak selbstverständlich, dass Esau den Segen erhalten sollte. Doch Gott hatte vor, dem jüngeren Sohn -- Jakob -- den Erstgeburtssegen zu geben. Hätte Gott nicht, als Isaak den Esau segnen wollte, selbst eingreifen können, um das zu verhindern? Bestimmt hätte er das tun können, doch die Gelegenheit dazu bekam er nicht, weil Rebekka und Jakob auf eigene Faust handelten und Isaak täuschten.

Gott ließ es so zu, und Jakob erhielt den Erstgeburtssegen -- durch Betrug.

Wie reagierte Esau auf das Vorgehen seines Bruders?

"Und Esau war Jakob gram um des Segens willen, mit dem ihn sein Vater gesegnet hatte, und sprach in seinem Herzen: Es wird die Zeit bald kommen, dass man um meinen Vater Leid tragen muss; dann will ich meinen Bruder Jakob umbringen" (1. Mose 27,41).

Jakob musste vor seinem Bruder fliehen und lebte viele Jahre in der Ferne, bei seinem Onkel Laban. Dort erlebte er, wie Laban auf eine Art so mit ihm umging, wie Jakob mit seinem Bruder Esau umgegangen war.

Gott ließ zu, dass Jakob seinen Vater Isaak täuschte, um das Erstgeburtsrecht zu bekommen, aber die negativen Folgen seines Handelns auf eigene Faust musste er selber ausbaden.

Ähnlich erging es Abraham. Uns allen ist das Handeln Abrahams bekannt, als er den Vorschlag seiner Frau für gut befand und versuchte, mit der Magd Hagar Gottes Verheißung eines Erben zu erfüllen.

Die Früchte dieses Handelns auf eigene Faust waren Streit und Entfremdung in der eigenen Familie. Letztendlich wurde der Sohn dieses Handelns, Ismael, mit seiner Mutter quasi in die Verbannung geschickt.

Auf eigene Faust zu handeln, um Gottes Verheißungen sozusagen durch eigene Bemühungen herbeizuführen, wobei man Kompromisse mit gerechter Lebensführung schließt, schafft Probleme. Stattdessen sollen wir die Ermahnung von König David beherzigen: "Harre auf den HERRN und halte dich auf seinem Weg, so wird er dich erhöhen, dass du das Land erbest; du wirst es sehen, dass die Gottlosen ausgerottet werden" (Psalm 37,34).

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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