Das Wort zum Sabbat – Archiv
– Artikel vom 09.03.2024 –
Wo ist meine Freude geblieben?
Vielen Menschen ist der Unterschied zwischen Freude und Glück nicht klar. Doch der Unterschied ist beträchtlich. Oft gehen wir durch unseren Tag, indem wir eine langweilige Aufgabe nach der anderen erledigen — Wäsche waschen, Abendessen kochen, einem fordernden Chef dienen — ohne viel Freude oder Glück. Die meisten Menschen suchen Glück als Ziel ihres Lebens. Die Wahrheit ist, dass die Bibel niemals Glück verspricht, aber sie verspricht Freude. Sie sagt sogar, dass unsere Freude voll oder vollkommen sein kann, also ein besseres Ziel.
Glück ist ein Gefühl, das auf "Ereignissen" beruht. Es ist leicht, glücklich zu sein, wenn die Dinge gut laufen — wenn man frei von Leid ist, wenn man finanziell abgesichert ist, wenn alle Beziehungen gut sind. Aber wenn Sie in einem oder mehreren dieser Lebensbereiche Probleme haben, was passiert dann mit Ihrem "Glück"? Es ist wahrscheinlich weg. Und man fühlt sich traurig.
Freude hingegen ist ein stärkeres, tieferes, aber weniger verbreitetes Gefühl als Glück. Sie hängt nicht von den Umständen ab. Sie wurzelt in dem, was Gott ist. Sie erwächst aus der Beziehung zu Gott und damit auch zu den Mitmenschen. Seine Freude stärkt unsere Seelen auf übernatürliche Weise in Zeiten des Kummers, der Ungerechtigkeit und der Trauer. Es ist fast unmöglich, die Täler des Lebens zu durchqueren ohne den lebensspendenden Treibstoff der Freude in Christus.
Freude für uns als Berufene ist die feste Gewissheit, dass Gott alle Einzelheiten unseres Lebens im Griff hat. Es ist das stille Vertrauen, dass am Ende alles gut wird, und der feste Entschluss, Gott in jeder Situation zu loben. Lassen wir unsere Herzen in dieser Gewissheit und Hoffnung ruhen.
Freude kann auch ein Nebenprodukt des Handelns sein, etwas Gutes für jemanden zu tun. Wir empfinden Freude, wenn wir — auch im Leid — zum Wohle eines anderen Menschen handeln. Wer schon einmal selbstlos etwas von sich oder seinem Besitz gegeben hat, kennt dieses Gefühl der Freude.
Was also motiviert uns im Leben? Ist es Erfolg? Glück? Oder dauerhafte Freude? Wenn unser ganzes Streben darauf ausgerichtet ist, glücklich zu sein, dann werden wir unser Ziel verfehlen. Wenn es aber unser Ziel ist, Freude in einem erfüllten Leben zu haben, dann müssen wir uns auf den Herrn einlassen und ihm vertrauen und einander in einer Weise lieben, die nach etwas Besserem strebt als nur nach persönlicher Befriedigung.
Was tun Sie in Ihrer Welt, das Ihnen Freude macht? Sind Sie mit Gott und anderen Menschen durch Beziehungen und Dienstbereitschaft verbunden? Tun Sie jemandem etwas Gutes und sehen Sie, wie Sie sich dabei fühlen. Das ist Freude. Paulus sagt uns, dass Freude eine Frucht des Geistes ist, wenn wir auf Gottes Wegen wandeln. Das gilt auch für Liebe, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Keuschheit.
Wer wahre Freude erlebt, wird glücklich sein.Aber glücklich sein bedeutet nicht immer Freude. In ihrer umfassenderen geistlichen Form bedeutet Freude, aus der Güte Gottes zu leben und Gottes Güte anderen gegenüber zum Ausdruck zu bringen. Die Freude am Herrn sei unsere Stärke, denn ein fröhliches Herz ist eine gute Medizin für die Seele. Sie ist der Schlüssel zu einem dankbaren Leben.
Bitten wir Gott um seine Hilfe, um den Unterschied zwischen weltlichem Glück und seiner Gabe einer tiefen und beständigen Freude zu erkennen. Bitten wir ihn auch um Hilfe, dass diese Frucht seines Geistes in uns wächst.
In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.
In christlicher Verbundenheit
Paul Kieffer