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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 08.06.2024 –

"Dein Reich komme!"

Wer gestern die Nachrichten im Rundfunk gehört oder im Fernsehen gesehen hat, wurde an den sogenannten "D-Day" erinnert, an den Tag der Landung der alliierten Streitkräfte in der Normandie. Gestern jährte sich zum 80. Mal der Tag des größten Seelandemanövers der Geschichte.

Im Rückblick auf den Kriegsverlauf nach der Landung wurde in mehreren Kommentaren die Bedeutung von "D-Day" hervorgehoben. Der erfolgreiche Brückenkopf und eine neue Front in Westeuropa sollen eine schnellere Befreiung Europas ermöglicht haben.

Interessanterweise sagt man dasselbe über die Ludendorff-Eisenbahnbrücke bei Remagen, der nach gescheiterten Sprengungsversuchen der Wehrmacht am 7. März 1945 einer Einheit einer amerikanischen Panzerdivision intakt in die Hände fiel und den Alliierten die Schaffung eines ersten Brückenkopfs auf der östlichen Rheinseite ermöglichte. Als der Oberbefehlshaber der Alliierten General Eisenhower über die Einnahme der Brücke informiert wurde, sagte er: "Die Brücke ist ihr Gewicht in Gold wert." Rückblickend meint man, die Einnahme der Brücke bei Remagen soll auch zu einem schnelleren Ende des Krieges beigetragen haben.

Über den Zweiten Weltkrieg wurde das nicht gesagt, was man über den Ersten Weltkrieg gesagt hatte: "Der Krieg, der allen Kriegen ein Ende bereiten soll." Ein schnelleres Ende des Krieges bedeutet nicht ein Ende der Kriege. Das Remagener Friedensmuseum, das im westlichen Brückenturm der früheren Ludendorff-Brücke beheimatet ist, bestätigt die biblische Wahrheit über das Unvermögen des Menschen, Frieden zu schaffen: "Sie kennen den Weg des Friedens nicht" (Jesaja 59,8). Mit seiner Dokumentation "Brücken bauen — Botschaften für den Frieden" listet das Museum die mehr als 200 Kriege auf, die seit 1945 geführt wurden.

Ein Ende des Krieges wird es erst geben, nachdem der Friede-Fürst Jesus Christus (Jesaja 9,5) beim Ertönen der siebten Posaune zurückgekehrt ist. Wenn er als König der Könige herrscht, "wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen" (Jesaja 2,4). Als eine seiner ersten Amtshandlungen wird er "die Hülle wegnehmen, mit der alle Völker verhüllt sind, und die Decke, mit der alle Heiden zugedeckt sind" (Jesaja 25,7), dargestellt durch den Versöhnungstag mit seiner Symbolik der Entfernung Satans.

Dann wird sich Jesajas Prophezeiung erfüllen: "Wie ist's mit dem Treiber so gar aus, und das Toben hat ein Ende! Der HERR hat den Stock der Gottlosen zerbrochen, die Rute der Herrscher. Der schlug die Völker im Grimm ohne Aufhören und herrschte mit Wüten über die Nationen und verfolgte ohne Erbarmen. Nun hat Ruhe und Frieden alle Welt und jubelt fröhlich" (Jesaja 14,4-7).

Jedes Jahr gibt es Tage wie den 11. November, den 6. Juni, den 8. Mai oder andere, die uns an den Verlauf oder das Ende eines Kriegs erinnern. Blicken wir lieber nicht zurück, sondern nach vorn mit unserem täglichen Gebet: "Dein Reich komme!"

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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