Das Wort zum Sabbat – Archiv
– Artikel vom 07.12.2024 –
Wenn Gefahren lauern
Woran denken wir, wenn wir von Anschlägen und schlimmen Verbrechen hören? Als Jesu Jünger leben wir in der Welt, und das ist für Gott recht so. In der Welt verheißt uns Gott kein Leben ohne Gefahren, aber er ist jederzeit bereit zu helfen.
Wenn Gefahren lauern, können wir jederzeit zu Gott gehen und um Schutz bitten. In Psalm 18, Vers 3 betete König David, der Zeit seines Leben mehrfach großen Gefahren ausgesetzt war: "Herr, mein Fels, meine Burg, mein Erretter; mein Gott, mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Berg meines Heiles und mein Schutz!"
In den Psalmen finden wir wunderbare Beschreibungen des Schutzes, der durch Gott möglich ist. Zwei Beispiele sind Psalm 46 und Psalm 91:
"Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben. Darum fürchten wir uns nicht, wenn gleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken, wenngleich das Meer wütete und wallte und von seinem Ungestüm die Berge einfielen" (Psalm 46,2-4).
"Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest. Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht, vor den Pfeilen, die des Tages fliegen, vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt. Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen" (Psalm 91,1-6).
Dürfen aber solche Aussagen als definitives Versprechen Gottes aufgefasst werden, alle Gläubigen zu allen Zeiten zu schützen?
Nein, man darf sie nicht als "Blankoscheck" für jeden einzelnen Christen verstehen. Stattdessen handelt es sich um ein kollektives und kein individuelles Schutzversprechen. Bei der Ankündigung seines Vorhabens, die Kirche zu gründen, sagte Jesus nämlich, dass die "Pforten der Hölle" [= das Grab bzw. der Tod] die Kirche "nicht überwältigen" sollten (Matthäus 16,18).
In vergangenen Jahrhunderten war Gottes Schutz bestimmt notwendig, um das Überleben der wahren Kirche – der "kleinen Herde" (Lukas 12,32) – von Generation zu Generation zu garantieren. Trotzdem hatte Jesus vorausgesagt, dass seine wahren Nachfolger bis in den Tod verfolgt werden: "Sie werden euch aus der Synagoge ausstoßen. Es kommt aber die Zeit, dass, wer euch tötet, meinen wird, er tue Gott einen Dienst damit. Und das werden sie darum tun, weil sie weder meinen Vater noch mich erkennen" (Johannes 16,2-3).
Wir sollen Gott nicht nur dann nahe sein wollen, wenn Gefahren lauern, sondern jeden Tag! Wir sollen ihn jeden Tag um seinen Schutz bitten, auch indem wir für diejenigen beten, die für geordnete Verhältnisse in der Gesellschaft sorgen sollen: "So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit" (1. Timotheus 2,1-2).
Für diejenigen, die sich Gott heute in Demut und Gehorsam zuwenden, gibt es diesen Trost: "Niemals werde ich dir meine Hilfe entziehen, nie dich im Stich lassen" (Hebräer 13,5; Gute Nachricht Bibel). Ganz gleich, was auf uns zukommt: Die wahren Nachfolger Jesu werden keinen ewigen Verlust erleiden müssen. In Lukas 21, Verse 17-19 sagt uns Jesus: "Und ihr werdet gehasst werden von jedermann um meines Namens willen. Und kein Haar von eurem Haupt soll verloren gehen. Seid standhaft, und ihr werdet euer Leben gewinnen."
In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.
In christlicher Verbundenheit
Paul Kieffer