Das Wort zum Sabbat – Archiv
– Artikel vom 06.08.2022 –
Die Auswahl des Gehorsams "am Büfett" macht nicht satt
Wer hat nicht schon ein schönes Essen am Büfett genossen? Man bedient sich an den zusammengestellten, meist kunstvoll arrangierten Speisen und trifft dabei eine Auswahl: Das wünsche ich mir, das andere möchte ich jetzt aber nicht essen. In unseren Gemeinden erleben wir auch manchmal nach der Versammlung ein kleines (oder an einem Festtag ein großes) Büfett. Und wer beim Büfett nicht satt wird, ist selber schuld. :-)
Unter bekennenden Christen gibt es eine andere Art Büfett: Gehorsam gegenüber Gott. Das Büfett stellt sich aus der Erwartung Gottes an uns zusammen. Dabei geht es um den Willen Gottes, und am Büfett ausgestellt sind Gottes Gebote und Anweisungen. Man wählt unter "dem Angebot am Büfett" die Sachen aus, die einem gefallen. Was einem nicht gefällt, bliebt unbeachtet bzw. nicht umgesetzt. Und wer auf diese Weise vorgeht, wird nie mit der Gerechtigkeit Gottes satt werden.
Die größte "christliche" Konfession ist hierfür ein Paradebeispiel. Sie weiß und bekennt, dass der biblische Ruhetag der siebte Tag der Woche ist, von Freitagabend bei Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang ca. 24 Stunden später. Aber das "schmeckt" ihr nicht, deshalb bleibt dieses Gebot Gottes am Gehorsamsbüfett unberührt.
Ein biblisches Beispiel haben wir mit Israels erstem König Saul. Der Prophet Samuel tadelte König Saul dafür, dass er sich aussuchte, welche von Gottes Anweisungen er befolgen wollte. Saul verteidigte sich hartnäckig (1 Samuel 15).
Daraufhin sagte Samuel: "Ungehorsam ist [wie] die Sünde der Wahrsagerei, und Widerspenstigkeit ist [wie] Abgötterei und Götzendienst" (1. Samuel 15,23; Schlachter-Bibel). Gott entzog Saul an jenem Tag seine Salbung zum König.
Wir wissen um die Ernsthaftigkeit von Hexerei und Götzenanbetung, aber wissen wir auch um die Ernsthaftigkeit von Rebellion und Starrköpfigkeit, indem wir beim Gehorsamsbüfett einiges unberührt lassen?
So wie König Saul Gottes Anweisungen abänderte, um seinen Männern zu gefallen (1. Samuel 15,24), dürfen wir Gottes Gebote nicht abändern oder ignorieren.
Im Gegensatz zur größten christlichen Konfession haben wir am Gehorsamsbüfett das Sabbatgebot auf den "Teller" unserer Lebensführung genommen. Wie konsequent sind wir aber mit diesen beiden Anweisungen Gottes?
"Wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe" (Matthäus 5,23-24).
"Wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben" (Matthäus 6,14-15).
Seien wir nicht wie König Saul. Nehmen wir alles auf unseren Teller, was Gott an seinem Büfett des Gehorsams ausgestellt hat. So werden wir richtig satt an seiner Gerechtigkeit!
In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.
In christlicher Verbundenheit
Paul Kieffer