Das Wort zum Sabbat – Archiv
– Artikel vom 05.08.2023 –
Zorn öffnet dem Teufel die Tür
"Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen und gebt nicht Raum dem Teufel" (Epheser 5,26-27). Diese Ermahnung des Apostels Paulus ist überaus wichtig, denn sie zeigt uns, dass Satan der Teufel unbewältigten Zorn nutzt, um uns zu beeinflussen. Das ist verständlich, da Zorn ein wesentliches Merkmal seines Wesens ist (Offenbarung 12,12).
Man könnte meinen, dass Paulus Situationen meint, die mit "Außenstehenden" zu tun haben. Ja, das kann der Fall sein, aber im Kontext geht es um die Gemeinschaft der Berufenen, wie Vers 25 zeigt: "Darum legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, weil wir untereinander Glieder sind."
Diese drei Verse im Epheserbrief enthalten drei wichtige Punkte:
- In der christlichen Gemeinschaft kann es vorkommen, dass unser Umgang miteinander dazu führt, dass jemand zürnt.
- Solche Fälle sollen wir schnell — möglichst am gleichen Tag — bereinigen.
- Tun wir das nicht, öffnen wir dem Teufel die Möglichkeit, auf uns einzuwirken.
Jesus gab uns Anweisung, was zu tun ist, wenn ein solcher Fall vorliegt: "Hütet euch! Wenn dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht; und wenn er es bereut, vergib ihm. Und wenn er siebenmal am Tag an dir sündigen würde und siebenmal wieder zu dir käme und spräche: Es reut mich!, so sollst du ihm vergeben" (Lukas 17,3-4).
Hier geht es darum, dass wir verletzt wurden oder uns Unrecht getan wurde. In einer Parallelstelle zeigt Jesus, dass wir es mit unserem Bruder unter vier Augen besprechen sollen (Matthäus 18,15).
Manchmal zeigt sich im Gespräch, dass es ein Missverständnis war oder keine Absicht dahinter steckte. In anderen Fällen kann das klärende Gespräch zu einer besseren zwischenmenschlichen Beziehung führen: "Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen" (Matthäus 18,15).
Die Bereitschaft, die Ermahnungen von Paulus und Christus zu beherzigen, trägt zum Frieden und damit auch zur Einigkeit in der Gemeinde bei. Tun wir das nicht, schaden wir der Gemeinschaft — und vor allen Dingen uns selbst, denn dadurch geben wir dem Teufel Raum.
In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.
In christlicher Verbundenheit
Paul Kieffer