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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 04.06.2022 –

Die Kraft zu unserer Vervollkommnung und Vollendung

In wenigen Tagen werden wir uns versammeln, um das Pfingstfest zu feiern. Dieser heilige Tag ist unter vielen Namen bekannt. Im jüdischen Volk ist er als Wochenfest (2. Mose 34,22; 5. Mose 16,10), als Fest der Ernte (2. Mose 23,16) und als Tag der Erstlinge (4. Mose 28,26) bekannt.

Wenn sich das jüdische Volk an diesem Tag versammelt, richtet es sein Augenmerk auf die Ereignisse am Berg Sinai, als Gott ihm seine Gesetze offenbarte. So großartig dieses Ereignis auch war, so verblasst es doch im Vergleich zu dem, was mehrere tausend Jahre später geschah, als eines der größten Ereignisse der Menschheitsgeschichte stattfand, das jedoch von den meisten Menschen heute kaum wahrgenommen wird.

Am Pfingsttag des Jahres 31 n. Chr. wurde die Gabe des heiligen Geistes auf 120 Gläubige ausgegossen, die sich versammelt hatten, genau wie Jesus es versprochen hatte. Nach seiner Kreuzigung und Auferstehung erschien Jesus seinen Jüngern vor dem Pfingsttag mehrmals, und bei seiner letzten Erscheinung sagte er zu ihnen: "Und siehe, ich will auf euch herabsenden, was mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr ausgerüstet werdet mit Kraft aus der Höhe" (Lukas 24,49).

Das griechische Wort, das mit "Kraft" übersetzt wird, ist dunamis. Es bedeutet eine intrinsische Kraft oder Macht, die einer Sache aufgrund ihrer Beschaffenheit innewohnt. Intrinsisch bedeutet "von oder in Bezug auf die wesentliche Natur einer Sache". Diese Kraft aus der Höhe ist buchstäblich das göttliche Wesen Gottes, das in den Menschen gelegt wurde. Ist uns die Bedeutung dieses Ereignisses bewusst? Und obwohl es im Jahr 31 n. Chr. geschah, geschieht es weiterhin im Leben eines jeden, der seine Sünden bereut, Jesus Christus als seinen persönlichen Retter angenommen hat und dem die Hände aufgelegt wurden, um dieselbe Gabe zu empfangen (Apostelgeschichte 2,38).

Bevor er zum Vater aufstieg, sagte Jesus zu seinen Jüngern: "Ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde" (Apostelgeschichte 1,8). Das griechische Wort "Zeugen" ist ein Substantiv, kein Verb. Es beschreibt, wer wir sind, und nicht, was wir tun. Er sagte seinen Jüngern und allen, die ihm später folgten, dass wir, wenn wir durch den Empfang des heiligen Geistes der göttlichen Natur teilhaftig werden, zu lebendigen Opfern werden würden! Unser Leben, unsere Werte, unsere Moral, unsere Maßstäbe würden anders sein als die Welt um uns herum. Wir würden lebendige Beispiele der Befolgung von Gottes Gesetzen sein.

Die Welt, in der wir leben, ist moralisch bankrott geworden. Was einst als abscheulich galt, wird heute nicht einmal mehr als etwas angesehen, dessen man sich schämen müsste. Die Worte des Propheten Jeremia scheinen heute so aktuell zu sein wie zu der Zeit, als er sie schrieb: "Sie werden mit Schande dastehen, weil sie solche Gräuel getrieben haben; aber sie wollen sich nicht schämen und wissen nichts von Scham. Darum sollen sie fallen unter den Fallenden, und wenn ich sie heimsuchen werde, sollen sie stürzen, spricht der Herr" (Jeremia 6,15).

In den Tagen vor Pfingsten sollen wir unsere feste Verpflichtung erneuern, daran festzuhalten, was wir als die ewigen Wahrheiten Gottes kennen. Jetzt ist nicht die Zeit, unsere Wachsamkeit zu vernachlässigen. Das Pfingstfest soll uns daran erinnern, dass "der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu" (Philipper 1,6). Es ist der heilige Geist Gottes — sein göttliches Wesen, das in uns ist —, der uns weiterhin vollenden und vervollkommnen wird.

Im Dienst Christi

Len Martin
Vorsitzender des Ältestenrats

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