Das Wort zum Sabbat – Archiv
– Artikel vom 03.08.2024 –
Der Friede Gottes
Als fleißige und regelmäßige Leser der Heiligen Schrift dürfte uns aufgefallen sein, dass Gottes Perspektive oft in Form von Vergleichen und Kontrasten dargestellt wird. So stellt er zum Beispiel oft Reiche und Arme, Weise und Törichte, Finsternis und Licht einander gegenüber. Und in Bezug auf unser Thema, den Frieden, der von Gott kommt, gibt es den Kontrast zu dem Frieden, der in dieser Welt zu finden ist. Jesus sagt: "Frieden lasse ich euch zurück, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht einen Frieden, wie die Welt gibt, gebe ich euch" (Johannes 14,27; Züricher Bibel).
Damit wollte unser Herr und Meister deutlich machen, dass der Friede, den er seinen Jüngern gab, sich von dem Frieden unterscheidet, den sie in der Welt finden können. Als Jesus von der "Welt" sprach, meinte er die Gesellschaft und Kultur, in der wir als Berufene leben.
Waren Sie schon einmal auf einem stürmischen Meer? Ich habe einmal einen Sturm auf dem Ärmelkanal erlebt, als wir mit der Fähre von England nach den Niederlanden unterwegs waren, und ehrlich gesagt habe ich keine Lust, diese Erfahrung zu wiederholen! An der Oberfläche des Wassers kann der Wind mit 60, 80 oder sogar weit mehr als 100 km/h über das Meer fegen, mit blitzendem Regen, Donner und überwältigender Dunkelheit. Die Wellen können 6, 8 oder sogar 15 m hoch werden. Ein Schiff kann in so einem Sturm herumgewirbelt werden wie ein Spielzeugboot und sogar verloren gehen. Aber unter der Wasseroberfläche, in nur 30 m Tiefe, gibt es keinen Sturm. Alles ist vollkommen ruhig. Kein Lärm. Kein Tumult. Nicht einmal ein Hauch von Aufruhr.
Diese bemerkenswerte Tatsache lässt uns an den Frieden Gottes denken. Sie lässt uns ahnen, was Jesus gemeint haben muss, als er seinen Jüngern seinen Frieden versprach. Er sagte ihnen, dass sie, weil sie seine Jünger sind, in dieser Welt Schwierigkeiten haben würden. Er sagte sogar, dass einige von ihnen, weil sie seine Jünger waren, verfolgt würden. Aber er versprach, dass er diejenigen, die ihm folgten, niemals verlassen würde und dass seine ständige Gegenwart würde, durch die sie seinen Frieden erfahren könnten.
Wenn in unserem Leben Ängste, Sorgen und Probleme auftauchen, dann achten wir auf die Zeichen des Friedens Gottes, wenn er die Umstände und das Verständnis übersteigt. Oft ist der Friede leichter zu sehen und zu spüren inmitten inmitten von Prüfungen und Schwierigkeiten. Und was auch immer wir erleben, sollen wir wissen, dass Gott Ihr Friede ist. Auf ihn sollen wir vertrauen.
Gottes Friede wird jedem zuteil, der Jesus als seinen Erlöser annimmt, sich von seiner Sünde abwendet und ein Leben des Gehorsams gegenüber der Führung des Wortes Gottes und des Heiligen Geistes führt. Gottes Friede ist auch ein dauerhafter Seinszustand. Frieden — tiefer, wahrer, von Gott geschenkter Friede — kann die "Norm" sein, in der wir Tag für Tag leben.
Auf unserem Lebensweg sollten wir darauf vertrauen und daran glauben, dass es Gottes Wille ist, dass wir immer einen dauerhaften Frieden erfahren — einen Frieden, der Freude und ein Gefühl der Erfüllung in jedem Bereich unseres Lebens mit sich bringt.
"Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus" (Philipper 4,6-7).
In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.
In christlicher Verbundenheit
Paul Kieffer