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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 29.03.2025 –

Unsere Gedanken als Gradmesser unserer Bekehrung

Wie würden wir reagieren, wenn andere Menschen unsere Gedanken lesen könnten? Zum Glück ist das nicht möglich, sonst wären wir alle vielleicht den Tränen nahe! Vor Gott können wir unsere Gedanken jedoch nicht verbergen, ob wir uns nun an ihn wenden oder nicht: "Denn der Herr erforscht alle Herzen und weiß um jeden geheimen Gedanken" (1. Chronik 28,9, Menge-Bibel).

Unsere Gedanken spiegeln das wider, wie wir als Menschen wirklich sind. Jesus bestätigte dies, als er zum gleichen Problem Stellung nahm, dass aus dem Herzen arge Gedanken kommen: "Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung" (Matthäus 15,19).

Vor unserer Berufung waren wir alle fleischlich eingestellt: "Denn die da fleischlich sind [das ist jeder, der nicht bekehrt ist], die sind fleischlich gesinnt" (Römer 8,5). In seinem Brief an die Philipper nennt der Apostel Paulus diejenigen, die fleischlich sind, "irdisch gesinnt" (Philipper 3,19).

Wir werden zwar bei der Taufe, dem anschließenden Auflegen der Hände und dem Empfang des heiligen Geistes sozusagen augenblicklich bekehrt, aber die Bekehrung ist auch ein Prozess. Sie ist ein Vorgang, der bis zum Ende unseres Lebens andauert und bei dem sich unser Herz und unser Verstand ändern. Dieser Prozess hat zur Folge, dass eine Änderung unserer Gedanken eintritt, die unseren Verstand füllen. So werden wir mit der Zeit Jesus Christus immer ähnlicher.

Durch den Propheten Jesaja stellt Gott die Gedanken des Sünders seinen Gedanken gegenüber: "Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum Herrn ... Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege ... sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken" (Jesaja 55,7-9).

Da wir als Berufene jedoch nach und nach immer "bekehrter" bzw. Gott ähnlicher werden, denken wir mehr darüber nach — wir meditieren darüber —, was Gott gefällt. Mit der Zeit denken wir weniger "fleischlich". Wir verabschieden uns immer mehr von unserem früheren Denken und füllen unser Herz mit göttlichen Gedanken.

Und da die Zeit vor dem Passah eine Zeit der Selbstprüfung ist, sollen wir in der Lage sein, unseren Fortschritt bei dem Prozess der Bekehrung an unseren Gedanken zu messen. "Erforscht euch selbst, ob ihr im Glauben steht; prüft euch selbst! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist? Wenn nicht, dann wärt ihr ja untüchtig" (2. Korinther 13,5).

Wir wollen nicht untüchtig sein! Nun zur Bestandsaufnahme: Nehmen wir an unseren Gedanken wahr, dass der lebenslange Prozess der Bekehrung stattfindet — dass Jesus Christus in uns ist?

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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