Das Wort zum Sabbat – Archiv
– Artikel vom 26.11.2022 –
Der Segen der inneren Ruhe
Wie schaffen wir es, innere Ruhe und Zufriedenheit zu erleben? Die Antwort hat mit unserem Augenmerk zu tun.
Wer hat nicht im Leben kurze Phasen durchgemacht, in denen man sich wegen eines bestimmten (vermeintlichen?) Problems oder einer bestimmten Situation nächtelang hin und her wälzte, Stunde um Stunde, und nicht schlafen konnte. Ich habe entdeckt, dass das Beste, was ich tun kann, wenn ich den Gedanken an ein bestimmtes Problem, ein Gespräch oder eine Kritik nicht loslassen kann, darin besteht, aus dem Bett aufzustehen und mich mit der Heiligen Schrift und Gottes Verheißungen zu befassen.
Der Schlaf kommt, wenn mir bewusst wird, dass Gottes Beistand und Verheißungen alles, was man erlebt, sozusagen überwiegen. Der Schlaf bleibt hingegen gestört, wenn ich in Gedanken bei dem bleibe, was andere gesagt haben, oder bei all den Dingen, die passieren könnten, oder wenn ich an die Schwierigkeit einer Herausforderung denke, die vor mir liegt.
Wie kommt Ruhe und Zufriedenheit in solchen Situationen? Die Antwort ist ganz einfach. Wir denken an Gott und seinen Schutz. An unsere (vermeintlichen) Probleme zu denken, ist normalerweise eine Abkürzung zu Unruhe, Angst oder Sorgen. Erleben wir eine solche Situation, stellt sich die Frage, ob uns dann bewusst ist, dass Gott uns begleitet. Manche meinen dann, dass Gott sich entfernt hat, d. h., dass sie deshalb das Problem erleben. Die Wahrheit ist aber, dass er in jedem Augenblick eines jeden Tages bei uns ist.
Wahrscheinlich kennen wir alle die Geschichte von den Fußabdrücken im Sand am Strand. Auf dem Weg mit Gott sieht man zwei Paar Fußabdrücke: Die eigenen und Gottes, denn er hat versprochen, uns zu begleiten. Dann kommt eine Strecke (eine problematische Situation), wo man nur ein Paar Fußabdrücke sieht. Anstatt zu meinen, Gott wäre dann nicht mehr bei uns, soll uns bewusst sein, dass dies eine Strecke im Leben war (oder ist), wo er uns trägt.
"Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht" (Matthäus 11,28-30).
Ein Tier unter dem Joch wird geführt. Wenn wir uns unter das Joch Jesu stellen, lassen wir uns von ihm führen. Er wird zum Mittelpunkt unseres Lebens, ganz gleich was das Leben uns bringt.
Ja, wir werden Probleme erleben. Doch innere Ruhe hängt nicht vom momentanen Standort oder den momentanen Umständen ab. Sie hängt von der momentanen Perspektive ab, von dem Bewusstsein, dass Gott verspricht, uns nie zu verlassen noch von uns zu weichen (Hebräer 13,5).
In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.
In christlicher Verbundenheit
Paul Kieffer