Das Wort zum Sabbat – Archiv
– Artikel vom 23.11.2024 –
Die Gnade Gottes und das große Kennenlernen
Nun ist ein fast ein ganzer Monat vergangen, seitdem wir das letzte der jährlichen Feste Gottes gehalten haben — den achten Tag, den wir traditionell den Letzten Großen Tag nennen. Und was für ein großer Tag es sein wird, wenn Milliarden von Menschen wieder zum Leben erweckt werden. Dazu sagte Jesus in Johannes 5, Vers 25: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die Toten hören werden die Stimme des Sohnes Gottes, und die sie hören werden, die werden leben."
Dass die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören, setzt voraus, dass sie wieder leben. Und dass sie leben, wenn sie seine Stimme hören, ist eine Fortsetzung des Gedankengangs, denn gemeint ist, dass sie auf ihn hören und dadurch ewiges Leben erhalten werden.
Ja, Milliarden von Menschen werden wieder leben, wenn der achte Tag in seiner symbolischen Bedeutung Wirklichkeit wird. Für sie beginnt dann ihre Zeit des Gerichts, eine Zeit der Beurteilung durch Gott, was sie mit der Gelegenheit tun, die ihnen dann gegeben wird. Sie alle werden Zeit ihres "ersten" physischen Lebens den wahren Gott nicht gekannt bzw. kennengelernt haben, denn nur Gott kann uns ziehen und zu Jesus führen (Johannes 6,44). Und von diesen Milliarden werden viele nicht einmal den einzigen Namen gehört haben, durch den die Errettung möglich ist — Jesus Christus (Apostelgeschichte 4,10-12).
Diese Zeit spiegelt die Gnade Gottes und seine Liebe zu den Menschen wider, denn wie der Apostel Paulus schreibt: "Das ist recht und gefällt Gott, unserem Retter; er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen" (Einheitsübersetzung). Die Symbolik des Letzten Großen Tages ist die vielleicht schönste Lehre, die es in der Bibel gibt, wonach diejenigen, die "im Unglauben gestorben sind", aus allen vergangenen Epochen und auch aus der Gegenwart, für Gott nicht verloren sind. Kein Mensch muss verloren sein, weil er den Namen Jesus Christus nie gehört hat. Keiner irgendwo auf dieser Welt, der mit der Botschaft der Errettung nicht erreicht worden ist, muss deshalb auf ewig verderben, und zwar aufgrund eines Umstands, den er selbst nicht zu verantworten hat.
Für uns, die wir heute berufen sind, bedeutet diese Gnade Gottes ein Wiedersehen mit unseren verstorbenen Lieben, die Gott in dieser Zeit nicht berufen hat. Auch Freunde und Bekannte werden dann wieder leben. Das Wiedersehen mit diesen Menschen wird ein fantastisches Ereignis sein, auch für uns!
Und der achte Tag bedeutet auch eine Gelegenheit zum Kennenlernen, denn unter den Menschen, die dann wieder leben werden und die wir heute nicht kennen oder gekannt haben, gibt es sicherlich viele, die wir kennenlernen möchten. Biblische Persönlichkeiten gehören dazu. Der Pharao des Auszugs aus Ägypten, Nebukadnezar, Pontius Pilatus und andere werden dabei sein.
Und mit unseren eigenen Verwandten wird es eine Gelegenheit zum Kennenlernen geben. Beim Fest in Branson, Missouri konnten meine Frau und ich den Friedhof in Cole Camp, Missouri, etwa zwei Stunden von Branson entfernt. Dort sind meine Verwandten des 19. Jahrhunderts begraben, in der Nähe des Grabsteins meines Urgroßvaters Luther Kieffer. 1820 in Tagolsheim im Elsaß geboren, ca. 30 km von Basel entfernt, ist er 1823 mit seinen Eltern in die USA ausgewandert. Ihm und seinen Eltern habe ich es zu verdanken, dass ich in den USA zur Welt gekommen bin. Luther, Offizier der Nordstaatenarmee im amerikanischen Bürgerkrieg, fiel bei der Schlacht Cold Harbor am 3. Juni 1864. Ihn möchte ich beim Letzten Großen Tag kennenlernen.
"Doch eins dürft ihr dabei nicht vergessen, liebe Freunde: Was für uns ein Tag ist, das ist für Gott wie tausend Jahre; und was für uns tausend Jahre sind, das ist für ihn wie ein Tag. 9Wenn manche also meinen, Gott würde die Erfüllung seiner Zusage hinauszögern, dann stimmt das einfach nicht. Gott kann sein Versprechen jederzeit einlösen. Aber er hat Geduld mit euch und will nicht, dass auch nur einer von euch verloren geht. Jeder soll Gelegenheit haben, zu Gott umzukehren" (2. Petrus 3,8-10; "Hoffnung für alle"-Bibel).
Was für eine Gnade und ein Privileg es ist, die Wahrheit über Gottes großen Plan mit den Menschen zu kennen!
In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.
In christlicher Verbundenheit
Paul Kieffer