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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 22.03.2025 –

Hochmut kommt vor dem Fall

Wie Sie wissen, stammen viele Sprichwörter und Redewendungen aus der Bibel. Dies gilt auch für das Sprichwort „Hochmut kommt vor dem Fall” (Sprüche 16,18).

Hochmut ist die erste von sieben Todsünden, die Salomo in Sprüche 6 aufzählt:

„Sechs Dinge hasst der HERR, und sieben sind ihm ein Abscheu: hochmütige Augen, eine verlogene Zunge und Hände, die das Blut Unschuldiger vergiessen, ein Herz, das tückische Pläne entwirft, Füsse, die eilends zum Bösen laufen, wenn einer Lügen vorbringt als falscher Zeuge und wenn einer Streit entfacht zwischen Brüdern” (Sprüche 6,16-19; Zürcher Bibel).

Wenn wir nicht wollen, dass Gott sich gegen uns wendet, müssen wir demütig sein.

„Darum heißt es: Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade” (Jakobus 4,6).

Demut ist die Antwort auf Hochmut und auf stolze Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen. Erkennen wir Hochmut und stolze Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen in uns selbst und sehen wir die Notwendigkeit, Demut zu entwickeln?

Aus biblischer Sicht werden Menschen, die hochmütig oder arrogant sind, verschiedene Eigenschaften zugeschrieben. Drei wichtige Eigenschaften sind:

  1. Stolz und Selbstverherrlichung: Hochmütige Menschen haben oft ein falsches Selbstwertgefühl und prahlen ständig selbstgerecht mit ihren Erfolgen, Leistungen oder Besitztümern.
  2. Verachtung für andere: Hochmütige Menschen schauen oft auf andere herab, weil sie sich für überlegen halten. Dies wird im Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner betont:
    „Er sagte aber zu einigen, die sich anmaßten, fromm zu sein, und verachteten die andern, dies Gleichnis: Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand für sich und betete so: Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme. Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht jener. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden” (Lukas 18,9-14).
  3. Widerstand gegen Gott und die Autorität, die er eingesetzt hat: Hochmütige Menschen haben im Grunde oft ein Autoritätsproblem. Ihr eigener Wille ist Gesetz und damit stellen sie sich über die Autorität Gottes und die Autorität, die er eingesetzt hat.

Selbst wenn wir keine dieser drei Eigenschaften aufweisen, kann man nicht sagen, dass wir automatisch das Gegenteil, d. h. demütig sind.

Hochmut und stolze Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen können sich auch auf viel subtilere Weise manifestieren. Hier sind einige Beispiele:

Nur unter Druck Fehler zugeben wollen, stur sein, sich nicht bei jemand anderem entschuldigen wollen, nicht korrigiert werden wollen, leicht beleidigt sein.

Eine der größten Gefahren für Christen ist geistliche Arroganz. Wenn Hochmut in unseren Herzen aufsteigt, kann er unser geistliches Leben völlig zerstören. Er kann dazu führen, dass wir die starke Hand Gottes in unserem Leben nicht mehr spüren.

In 1. Petrus 5, Vers 6, lesen wir, was das Gegenmittel gegen Hochmut und Stolz ist. Dort heißt es:

„So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit”.

Demut ist eine notwendige Tugend, die wir mit Gottes Hilfe durch bewusstes Üben und Nachdenken über unsere eigenen Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen, entwickeln müssen.

In diesem Sinne wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat und eine gute Vorbereitung auf das kommende Passah.

Wim Dekker

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