Das Wort zum Sabbat – Archiv
– Artikel vom 21.12.2024 –
Gibt es bald Frieden?
In einem Monat findet die Amtseinführung von Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika statt. Diejenigen, die Herrn Trump gewählt haben, freuen sich auf seine Amtsübernahme und meinen, den USA wird es durch seine Führung besser gehen.
Die Trump-Wähler sind nicht die einzigen, die bessere Zeiten nach dem 20. Januar erwarten. Wie die Medien diese Woche berichteten, ist Ungarn zuversichtlich, dass die Rückkehr von Präsident Donald Trump ins Amt die derzeit angespannten Beziehungen zwischen den USA und Ungarn unter der scheidenden Biden-Administration verbessern wird. Der stellvertretende ungarische Außen- und Handelsminister Levente Magyar zeigte sich hocherfreut über die bevorstehende Verbesserung der Beziehungen zwischen seinem Land und den Vereinigten Staaten, die mit der Rückkehr Trumps ins Amt erwartet wird.
Dies gilt insbesondere für die wirtschaftlichen und strategischen Fragen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Lösung des Ukraine-Russland-Konflikts. Magyar warnte unmissverständlich vor der Möglichkeit, dass der Krieg in der Ukraine "offen ausbrechen" und "die ganze Welt in große Gefahr" bringen könnte. Er bekräftigte Ungarns konsequente Haltung zugunsten des Friedens. "Der Krieg stellt eine existenzielle Bedrohung für unsere Sicherheit dar – nicht nur wegen seiner Nähe, sondern auch wegen des Risikos einer Eskalation unter Beteiligung der NATO oder Russlands", warnte er.
Bereits während des Wahlkampfs hat Donald Trump mehrmals betont, dass er sich ein Ende des Ukraine-Kriegs wünscht und dies ein wichtiges Ziel seiner Außenpolitik sein wird. Ungarn begrüßt diese Zielsetzung.
Interessanterweise meldete sich der russische Präsident Wladimir Putin gestern zu diesem Thema und erklärte, er sei in möglichen Gesprächen mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump über die Beendigung des Krieges in der Ukraine zu Kompromissen bereit. Er stelle auch keine Bedingungen für die Aufnahme von Gesprächen mit den ukrainischen Behörden. Wie ein Kompromiss aussehen könnte, hat er aber nicht gesagt. Zurzeit besetzen russische Truppen etwa ein Fünftel des ukrainischen Hoheitsgebiets.
Könnte Donald Trumps Vermittlung ein Ende des Ukraine-Kriegs herbeiführen? Das ist die Hoffnung vieler Menschen. Man darf nicht vergessen, dass Trumps Bemühungen im Nahen Osten dazu führten, dass sechs Monate vor dem Ende seiner ersten Amtszeit die sogenannten "Abraham-Abkommen" vereinbart wurden: Israel und Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate, Sudan und Marokko nahmen diplomatische Beziehungen auf, ein wahrhaft historischer Durchbruch.
Was würde ein Erfolg der US-Außenpolitik unter Donald Trump im Sinne der Friedenssicherung bedeuten? Möglicherweise wäre er die Vorstufe zur Erfüllung einer Prophezeiung über die Endzeit:
"Von den Zeiten und Stunden aber, liebe Brüder, ist es nicht nötig, euch zu schreiben; denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie sagen werden: Es ist Friede, es hat keine Gefahr –, dann wird sie das Verderben schnell überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau und sie werden nicht entfliehen" (1. Thessalonicher 5,1-3).
Und Paulus ermahnt uns, nicht durch Friedensmeldungen, die an sich schon Anlass zur Freude sind, einlullen zu lassen: "Ihr aber, liebe Brüder, seid nicht in der Finsternis, dass der Tag wie ein Dieb über euch komme. Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis. So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein" (1. Thessalonicher 5,4-6).
In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.
In christlicher Verbundenheit
Paul Kieffer