Das Wort zum Sabbat – Archiv
– Artikel vom 02.04.2022 –
Das Lamm Gottes und Sie
Würde es fehlen, gäbe es einfach keinen Plan Gottes für die Menschheit. Dieses Fest öffnet allen die Tür zur ewigen Erlösung, zur Versöhnung mit Gott. Es ermöglicht ein wunderbares Leben in ewiger Freude, eine unvorstellbare Zukunft, die "Gott bereitet hat denen, die ihn lieben" (1 Korinther 2,9).
Ich schreibe hier über das Passah und seine erstaunliche Bedeutung für Sie und mich. Das Passah soll eine tief empfundene Demut in uns auslösen.
Es ist wichtig zu begreifen, dass die gesamte Bibel im Wesentlichen auf Jesus Christus und seine vielen Funktionen verweist. Vor langer Zeit wusste Jesus als Schöpfer des Universums schon bei der Erschaffung der Erde genau, was er tun würde. Wie Petrus uns sagt, "ist er zwar zuvor ausersehen, ehe der Welt Grund gelegt wurde, aber offenbart am Ende der Zeiten um euretwillen" (1. Petrus 1,20). Während des gesamten Verlaufs der Geschichte hatte Jesus dies vor Augen. Jedes Jahrhundert, jedes Jahr, jeder Festtag brachte ihn der schmerzhaften Prüfung näher, die auf ihn wartete.
Johannes der Täufer erkannte dies sehr deutlich, als er Jesus zum ersten Mal auf sich zukommen sah. Vor fast 2000 Jahren rief Johannes aus: "Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!" (Johannes 1,29).
Was bedeutet das Lamm Gottes für Sie?
In zwei Wochen werden wir das im Neuen Testament beschriebene Passah nach dem Vorbild Christi halten. Viele von Ihnen haben es schon mehrmals erlebt. Einige werden als neu getaufte Mitglieder des Leibes Christi zum ersten Mal daran teilnehmen. Gemeinsam werden wir diese ernüchternde und doch Ehrfurcht gebietende Zeremonie erleben, bei der wir uns gegenseitig die Füße waschen, im Glauben die Symbole des Neuen Bundes – Brot und Wein – empfangen und das Wort Gottes aus dem Buch Johannes hören.
Was hat Jesus für dich und mich getan? Das Johannesevangelium beginnt wortgewandt und kraftvoll mit einem entscheidenden Hintergrund, um das Ausmaß dieses jährlichen Festes zu verstehen. Johannes erklärt, dass Jesus Christus sowohl ein göttliches Wesen ist (Johannes 1,1-2) als auch ewig mit demjenigen existierte, dem wir unsere Berufung zu verdanken haben – Gott, dem Vater (Johannes 6,44). Das ewig existierende Wort, wie Jesus hier beschrieben wird, wurde Fleisch (Johannes 1,14). Lassen Sie uns innehalten und überlegen, was das für jeden von uns bedeutet.
Da wir uns dem Passah nähern, weist Paulus uns an, uns sorgfältig zu prüfen (1. Korinther 11,28-30) und den Leib des Herrn angemessen zu unterscheiden. Das Wort "achten" stammt von dem griechischen Wort diakrino, was so viel bedeutet wie "trennen, unterscheiden, differenzieren". Wir sollen demütig darüber nachdenken, was Jesus getan hat und wer er ist, und Gott bitten, dies gebührend zu würdigen.
Lassen Sie uns in den nächsten zwei Wochen danach streben, dies zu tun. Konzentrieren wir uns auf die volle Dimension dessen, wer Jesus ist, und auf das, was er für jeden Einzelnen von uns getan hat. Der Apostel Paulus veranschaulichte diese Dimension, als er an die Jünger Jesu in Ephesus schrieb, dass Gott "euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen" (Epheser 3,16; alle Hervorhebungen durch uns).
Was wäre die Folge davon, durch Gottes Geist stark zu werden? Paulus schreibt klar und deutlich: "Dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne" und dass die Jünger – auch wir heute – die geistliche Fähigkeit hätten, die "die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe" – die volle Dimension der Liebe, die Jesus Christus für jeden von uns hat, vollständig zu erkennen und zu verstehen. Dazu gehört, was die volle Auswirkung dieser Liebe für uns bedeutet.
Erinnern wir uns daran, dass die Rolle Jesu als Lamm Gottes im ersten Jahrhundert gut bekannt war. Paulus erklärte einer nichtjüdischen Gemeinde in Griechenland ganz offen, dass wir haben ein Passahlamm haben, "das ist Christus, der geopfert ist" (1. Korinther 5,7). In der Offenbarung, dem letzten Buch des Neuen Testaments, wird Jesus nicht weniger als 28 Mal als das "Lamm Gottes" bezeichnet.
Das Buch der Offenbarung vermittelt uns die entscheidende Verbindung der Vergangenheit mit der Zukunft. Wir lesen hier die Berichte über den Sieg, der durch das Blut des Lammes errungen wurde und den Gott mit uns teilen möchte.
Denken Sie an die Ereignisse, die sich vor dem Thron Gottes abspielen:
"Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Gestalten und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet" (Offenbarung 5,6). Im himmlischen Thronsaal Gottes erklingt ein gewaltiger Gesang: "Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen und hast sie unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden" (Offenbarung 5,9-10).
Ein wichtiger Teil unseres Gottesdienstes besteht darin, vor, während und nach dem Passah in einem erneuerten und erfrischten Geist der demütigen Reue zu leben. Ein unvorbereiteter Geist kann den vollen Nutzen des Festes zunichte machen. Ich lade Sie ernsthaft ein, darüber nachzudenken: Einige unserer Sünden sind für uns und andere in unserem Umfeld offensichtlich. Einige sind nur Ihnen und Gott bekannt. Unerkannte und anmaßende Sünden mögen anderen bekannt sein, aber Sie sind vielleicht ahnungslos. Die Lösung? Nutzen Sie diese Zeit zur Vorbereitung auf das Passah, um Gott zu bitten, Ihnen die Augen zu öffnen, Ihnen Reue zu schenken und Sie auf einen Weg der Veränderung zu führen.
Die Belohnung dafür, dies in einer guten Einstellung zu tun, hat sowohl unmittelbare als auch dauerhafte Vorteile! Als die alten Israeliten ihr Passahlamm opferten, führte das Blut an den Türrahmen zu ihrer physischen Rettung (2. Mose 12,12-13). Wie viel mehr bedeutet das Opfer von Gottes Sohn für uns?
Das bevorstehende Passah sollte eine Zeit der geistlichen Neuorientierung sein, eine Zeit, in der wir uns mit Gott, dem Vater, in Einklang bringen, und eine Zeit, in der wir uns wieder auf unseren älteren Bruder Jesus Christus besinnen, der heute in uns lebt (Kolosser 1,27). Bereiten wir uns alle darauf vor, das Passah in würdiger Weise zu begehen!
Im Dienst Christi
Victor Kubik