VKG_logo

Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 02.12.2023 –

Was ein Pferd kann, können wir auch!

Ein zweijähriges Hengstfohlen belegt bei seinem ersten Rennen den letzten Platz. Enttäuscht geben die Besitzer das Pferd zu einem "Claiming"-Rennen, bei dem jeder ein Pferd gegen Bezahlung erwerben kann. Ein älterer Mann beansprucht das Fohlen für sich, nachdem er die Gelegenheit verpasst hat, ein anderes Pferd zu kaufen. Er sagt, dass dies sein letzter Versuch sein wird, im Pferderennsport erfolgreich zu sein.

Überraschenderweise gewinnt das Fohlen das Claiming-Rennen mit 17 Längen Vorsprung vor dem Zweitplatzierten und macht damit seinem neuen Besitzer Mut. In den folgenden Rennen wird er jedoch zweimal Dritter, einmal Vierter und einmal Fünfter. Trotzdem glaubt sein Besitzer an sein Potenzial.

Im Jahr 2022 wird das Fohlen nur eine einzige Chance haben, an den großen Vollblutrennen teilzunehmen, die den dreijährigen Pferden vorbehalten sind. Aber am Tag vor dem prestigeträchtigen Kentucky Derby ist das Feld bereits voll. Doch dann zieht ein berühmter Trainer sein Pferd im letzten Moment zurück. Das Hengstfohlen nimmt seinen Platz in einem Feld von zwanzig Pferden ein, nur 30 Sekunden vor Ablauf der Anmeldefrist. Er ist im Rennen. Er hat eine Chance.

Aber alle Indikatoren und Prognosen sprechen gegen ihn. Weder sein Besitzer, noch sein Trainer, noch sein Jockey wurden jemals mit einem Pferd im Kentucky Derby in Verbindung gebracht. Sein Jockey hat noch nie ein großes Rennen gewonnen. Sie sind Außenseiter und Neulinge in einer Elitearena. Am Morgen des Rennens stehen seine Gewinnchancen bei 80 zu 1, die zweithöchste Wett-Quote in der 147-jährigen Geschichte des Kentucky Derbys.

Nach der Hälfte der 2 km Strecke liegt das Fohlen 16 Längen hinter der Spitze. Es liegt so weit zurück, das es nicht einmal im Blickfeld der Drohnenkamera ist, die über dem Rennen schwebt. Er ist ein Niemand, ein ein unbedeutender Teilnehmer, ein Wegwerfmodell.

Doch dann startet das Fohlen durch. Er holt auf, kämpft sich durch das dicht gedrängte Feld und findet immer wieder Möglichkeiten, seine Position zu verbessern. Kurz vor dem Ziel ist er Fünfter, dann Vierter. Doch niemand nimmt Notiz von ihm. Niemand erwähnt ihn in der Live-Übertragung. Alle Aufmerksamkeit gilt dem Kampf der beiden großen Favoriten um Platz eins und zwei.

Und dann nur Sekunden vor dem Ziel überholt er plötzlich wie von Geisterhand die beiden Führenden. Der Ansager hat Mühe, ihn rechtzeitig zu identifizieren und seinen Namen zu nennen. Er sagt, fast in einem Atemzug: "Rich Strike kommt von innen ... Oh meine Güte! Der absolute Außenseiter hat das Kentucky Derby gewonnen!"

Fazit für uns: Wenn dieses Pferd das schafft, wie sollen wir unser christliches Rennen sehen? Wie der neue Eigentümer des Pferdes glaubt auch unser Schöpfer an unseren Erfolg.

Paulus schrieb: "Ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu" (Philipper 1,6). Wir sollen deshalb immer guten Mutes sein, denn Beharrlichkeit und Entschlossenheit — mit Gottes Hilfe! — führen uns zum Sieg in unserem christlichen Rennen: "Ich vermag alles durch den [Christus], der mich mächtig macht" (Philipper 4,13).

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

Sonnenuntergang Zur Archiv-Übersicht >>