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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 13.04.2024 –

Ein Universum der Ordnung

Am vergangenen Montagnachmittag konnte ich einen Punkt auf meiner Löffelliste ("bucket list") abhaken: eine totale Sonnenfinsternis. Von Texas bis Maine durchzog eine totale Sonnenfinsternis die USA. Da unsere Tochter Rachel nahe Dallas, Texas in der Totalitätszone wohnt, nutzen wir die Gelegenheit, die Sonnenfinsternis dort zu erleben. 4 Minuten, 20 Sekunden lang bedeckte der Mond die Sonne. Die Vögel hörten auf zu zirpen, die lichtempfindlichen Sensoren schalteten die Straßenbeleuchtung ein. Ein tolles Naturspektakel! Sonnenfinsternis

Das Interessante an einer Sonnenfinsternis ist, dass sie sich voraussagen lässt. Da Texas weniger wolkenanfällig ist und der erste Bundesstaat war, in dem die Sonnenfinsternis zu sehen war, strömten die Menschen in Scharen dorthin. Es kamen so viele Menschen nach Texas, dass mancherorts der Notstand ausgerufen wurde, wie in einem Landkreis nahe Dallas. Gleiches galt für den gesamten Bundesstaat Indiana, wo auch Hunderttausende angereist waren.

Eine Sonnenfinsternis ist außergewöhnlich. Eine totale Sonnenfinsternis ist etwa alle 18 Monate irgendwo auf der Erde zu sehen. Im Durchschnitt vergehen 400 Jahre zwischen totalen Sonnenfinsternissen an einem x-beliebigen Punkt auf Erden.

Ist eine Sonnenfinsternis eine Funktion des Chaos oder der Ordnung? Die Wissenschaft ihrerseits liefert uns eine Art Paradoxon. Manche spekulieren, dass der Ursprung des Universums zum Zeitpunkt des Urknalls ein völliges Chaos war. Demnach leben wir in einem chaotischen Universum, das in vielerlei Hinsicht völlig unvorhersehbar ist. Andere meinen, dass es im Universum eine gewisse Ordnung gibt, dass aber das erwähnte Chaos bestimmte Muster verbirgt. Welches ist es nun?

Unser Universum scheint ziemlich gut zusammengestellt zu sein. Die Sonnenfinsternis vom Montag zeigt, wie gut. Eine Tageszeitung hatte berichtet: "Am 8. April 2024 wird eine totale Sonnenfinsternis über die südöstlichste Ecke von Oklahoma und durch Dallas ziehen." Das mag heute banal klingen, aber dieser Bericht wurde am 30. April 2000 veröffentlicht.

Die Ordnung im beobachtbaren Universum ist so präzise, dass eine Tageszeitung fast ein Vierteljahrhundert im Voraus über die Sonnenfinsternis am vergangenen Montag berichtete und Astronomen noch Jahre zuvor das Datum und die genaue Uhrzeit berechnet hatten. Sind solch exakte Berechnungen in einer zufälligen, chaotischen Umgebung überhaupt möglich? Es ist der strukturellen Präzision unseres Universums zu verdanken, dass sehr kluge Menschen berechnen können, wann eine Sonnenfinsternis stattfinden wird. Falls es Sie interessiert: Die nächste Sonnenfinsternis, die in den kontinentalen Vereinigten Staaten zu sehen sein wird, findet am 23. August 2044 statt. :-)

Skeptiker des biblischen Schöpfungsberichts wollen uns darüber belehren, dass die Schöpfungsgeschichte in 1. Mose 1 unmöglich wahr sein kann, und Ungläubige verspotten bibelgläubige Christen routinemäßig als Bauerntrampel, wenn sie erklären, dass nicht Gott das Universum erschaffen hat, sondern etwas anderes. Aber wie kann der Glaube, dass ein zeitloser, allmächtiger Gott ein geordnetes Universum geschaffen hat, absurder sein als der Glaube, dass das Quantenvakuum in einer zufälligen Explosion alles aus dem Nichts geschaffen hat? Es ist schwierig, für ein chaotisches Universum zu argumentieren, wenn man bedenkt, wie genau Astronomen den Zeitpunkt von Sonnenfinsternissen Jahrzehnte im Voraus berechnen können.

Die Genauigkeit innerhalb des beobachtbaren Universums, die den ersten Satz der Bibel widerspiegelt — "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde" — ist bei jeder totalen Sonnenfinsternis in vollem Umfang zu sehen sein. Sie sind eine glorreiche Ausstellung der absoluten und grenzenlosen Genialität des Schöpfers.

"Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt seiner Hände Werk. Ein Tag sagt's dem andern, und eine Nacht tut's kund der andern, ohne Sprache und ohne Worte; unhörbar ist ihre Stimme. Ihr Schall geht aus in alle Lande und ihr Reden bis an die Enden der Welt" (Psalm 19,2-5).

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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