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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 11.02.2023 –

Freude siegt über die Angst

"Die Frucht aber des Geistes ist ... Freude" (Galater 5,22). Freude wird als zweiter Aspekt der Frucht des heiligen Geistes erwähnt, gleich hinter der Liebe. Doch wie viel Freude empfinden wir in unserem täglichen Leben?

Einer der Gründe, warum Freude so schwer zu erlangen ist, liegt darin, dass wir in einer Stress gesättigten Welt leben. Unsere Kultur verlangt von uns, dass wir effizient, tüchtig und schnelllebig sind. Unsere eigenen Erwartungen treiben uns dazu, perfektionistisch und kontrollorientiert zu sein. Sogar unsere Familie und Freunde verlangen von uns, dass wir die perfekte Ausgeglichenheit zwischen Loyalität und Selbstständigkeit finden. Wir streben nach Perfektion. Wir wollen immer und für jeden alles sein.

Und wissen Sie was? Das ist in Ordnung. Es ist in Ordnung, großartig, erfolgreich und beliebt sein zu wollen. Was nicht in Ordnung ist, ist zu denken, dass wir das ganz allein schaffen können.

Unser himmlischer Vater wollte nie, dass wir nur mit unseren eigenen Fähigkeiten — dank unserem eigenen "Können" — Erfolg haben. Er wusste, dass wir keine Zeit für alles haben würden und dass wir auf dem Weg zu unserem Lebensziel Fehler machen und Hilfe brauchen würden. Wenn wir wirklich darüber nachdenken, rührt unser Mangel an Freude oft von der Angst her, die schwierigen Situationen des Lebens nur aus eigener Kraft bewältigen zu müssen. Wissen wir nicht alle irgendwie unbewusst, dass wir selbst nicht genug Kraft haben, um schmerzhafte und herausfordernde Situationen allein zu bewältigen? In solchen Situationen schaltet unser Gehirn deshalb auf Hochtouren und produziert Alarmsignale, um uns zu warnen, dass die Situation, mit der wir konfrontiert sind, zu schwer ist, als dass wir sie tragen oder schaffen könnten. Das ist der Ursprung von Stress, und er ist einer der stärksten und erfolgreichsten Konkurrenten der Freude.

Stress resultiert aus Dutzenden von ängstlichen Gedanken über Dinge, die wir nicht kontrollieren können, aber nur dann, wenn wir nicht bereit sind, sie vor Gott im Gebet zu bringen. So gesehen ist solch mentaler Stress eigentlich das Gegenteil von Glauben, wenn wir unbewusst annehmen, dass Gott uns nicht hören oder uns nicht zur Hilfe kommen wird. Was sollte uns als Erstes einfallen, wenn wir solch eine Situation erleben? Wie wäre es mit dieser Ermahnung des Apostels Paulus? "Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!" (Philipper 4,6).

Sinngemäß sagt uns Gott: "Macht euch keinen Stress, sondern vertraut mir eure Situation an!" Doch wie oft ist das unsere erste Reaktion, wenn wir von einer sonst stressgeladenen Situation konfrontiert werden?

Wenn wir unser Anliegen Gott vorgetragen haben, wird er es schon regeln, wenn die notwendige Lösung über unsere Kraft hinausgeht. Ja, die Sache Gott anzuvertrauen bedeutet nicht, dass wir uns dann bequem zurücklehnen und Däumchen drehen können. Nein, unser Einsatz ist immer noch gefragt, aber wenn etwas Schlimmes passieren sollte, vertrauen wir darauf, dass es am Ende zu unserem Besten sein wird (siehe Römer 8,28). Wir müssen nur unser Bestes geben und darauf vertrauen, dass die Dinge immer nach Gottes Plan laufen.

Probieren wir es! Es macht so viel Freude zu wissen, dass wir nicht auf uns allein angewiesen sind.

Nun, was passiert gerade in unserem Leben, wovon wir meinen, es nicht kontrollieren zu können? Welche Gedanken tauchen auf, die in unserem Alltag Ängste auslösen könnten? Wahrscheinlich werden wir dabei einige Dinge aufzählen, die wir allein aus eigener Kraft zu erledigen versuchen und dabei vergessen, Gott um Hilfe zu bitten. Stattdessen können wir sie Gott vorlegen und sie von unserer "Sorgenliste" streichen. Und nicht vergessen, unserem himmlischen Vater im Voraus für das zu danken, was er unserer Meinung nach in unserem Leben bereits getan hat und in Zukunft tun könnte.

Fällt uns das schwer? Dann können wir Gott um Hilfe bitten, dass wir es in schwierigen Situationen zur Gewohnheit machen, unsere "Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung" vor ihn zu bringen. Auf diese Weise beginnt die Freude über die Angst zu siegen.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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