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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 29.01.2022 –

Das Gebet, das Gott erhört

Gott weiß alles, was wir sagen und tun. Nicht einmal ein Sperling fällt auf die Erde, ohne dass er es weiß (Matthäus 10,29). Wenn wir zu Gott beten, weiß er daher sehr wohl, welche Worte gesprochen werden. Bedeutet das, dass er alle Bitten, die an ihn gerichtet werden, erhören wird?

Nein, das ist nicht der Fall, wie der Prophet Jesaja uns erklärt: "Siehe, des Herrn Arm ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könnte, und seine Ohren sind nicht hart geworden, sodass er nicht hören könnte, sondern eure Verschuldungen scheiden euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass ihr nicht gehört werdet" (Jesaja 59,1-2; alle Hervorhebungen durch uns).

Jesus Christus weist in diesem Sinn auf einen weiteren Aspekt hin: "Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, damit sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt" (Matthäus 6,5).

Jesus fährt fort: "Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten. Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen" (Matthäus 6,6-7).

Die Heilige Schrift zeigt, dass öffentliche Gebete in bestimmten Situationen angebracht sind. Unsere Gebete sollen aber in den meisten Fällen aufrichtige, private Gespräche sein, nur zwischen uns und Gott.

Was müssen wir also tun, damit Gott unsere Gebete erhört? Gott hat versprochen, uns zu erhören, wenn wir uns aufrichtig an ihn wenden. Dabei sind die Einstellung wichtig, seinen Willen tun zu wollen, und die Bereitschaft, uns von seinem Wort leiten und korrigieren zu lassen. "Denn die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten, und seine Ohren hören auf ihr Gebet; das Angesicht des Herrn aber steht wider die, die Böses tun" (1. Petrus 3,12).

Gott schaut auf unsere Einstellung, unser Herz (1. Samuel 16,7), und nicht auf unsere vergangenen Sünden, die wir bereut haben. Er kann die Richtung erkennen, in die wir gehen wollen, und das ist ihm wichtig.

Er erwartet den Glauben von uns, dass er unsere Gebete hört und dass wir seinem Urteil hinsichtlich seiner Reaktion vertrauen. "Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, der gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und bewegt wird" (Jakobus 1,6).

Gott ist sich unserer Beweggründe besonders bewusst, wenn wir beten. Wenn wir aufrichtig das tun wollen, was ihm gefällt, und dementsprechend beten, freut er sich über unser Gebet. Er antwortet nach seinem Ermessen, d. h. nach dem, wovon er weiß, dass es für uns am besten ist.

Das Gebet ist ein unerlässlicher Aspekt unserer Beziehung zu Gott. Deshalb ermahnt uns Paulus: "Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch" (1. Thessalonicher 5,16-18). Wenn wir in dieser Haltung beten, wird Gott uns hören.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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