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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 04.09.2021 –

Freude an der kostbaren Wahrheit Gottes

Ein Zufall? Oder göttlicher Nachdruck?

Das älteste bekannte Fragment des Neuen Testaments - möglicherweise aus dem Jahr 125 n. Chr. — zeigt das „Wahrheits“-Gespräch zwischen Jesus und Pilatus aus Johannes 18, Verse 37-38. In diesem Abschnitt befragt Pilatus Jesus über seine Aufgabe auf der Erde und stellt dann die berühmte Frage: „Was ist Wahrheit?“

Johannes-Fragment Foto mit freundlicher Genehmigung von Rylands Imaging
Rylands Greek P 457, das Johannes-Fragment, ausgestellt in der Rylands Gallery in der John Rylands Library in Manchester, England

Dies machte mich neugierig, da wir in den letzten Ältestenratssitzungen eine gründlichere Umsetzung der Vision der Kirche auf der Grundlage von Epheser 4, Vers 15 diskutiert haben: „Vielmehr stehen wir fest zu der Wahrheit, die Gott uns bekannt gemacht hat, und halten in Liebe zusammen. So wachsen wir in allem zu Christus empor, der unser Haupt ist” (Gute Nachricht Bibel).

Diese Frage könnte für eine Welt, die am Rande eines kosmischen Abgrunds taumelt, nicht tiefgründiger sein! Forschungen, die in Zeitschriften wie Biblical Archaeology Review veröffentlicht wurden, weisen darauf hin, dass das Fragment nur wenige Jahrzehnte nach dem Tod des Apostels Johannes und seiner Niederschrift seiner Bücher Johannes und der Offenbarung kopiert worden sein könnte. Kann die Existenz eines solchen maßgeblichen Fragments über die „Wahrheit“ eine starke Erinnerung für alle sein, die Augen zu sehen haben?

In der Kirche Gottes besitzen wir als Jünger Jesu Christi das wunderbare Geschenk der Wahrheit von Gott selbst. Jesus erklärte seinen Jüngern im ersten Jahrhundert: „Ich versichere euch: Viele Propheten und Gerechte wollten sehen, was ihr jetzt seht, aber sie haben es nicht gesehen. Sie wollten hören, was ihr jetzt hört, aber sie haben es nicht gehört“ (Matthäus 13,17; ebenda; alle Hervorhebungen durchweg hinzugefügt).

In vielerlei Hinsicht dient das Neue Testament als erhellender und anschaulicher Kommentar zu der im Alten Testament offenbarten Wahrheit. Jesaja verkündet uns: „Dem HERRN hat es gefallen um seiner Gerechtigkeit willen, dass er sein Gesetz groß und herrlich mache“ (Jesaja 42,21).

Das ist genau das, was Jesus zur Zeit seines menschlichen Dienstes im ersten Jahrhundert tat, wie wir in Matthäus lesen: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen“ (Matthäus 5,17-20).

Alle Prophezeiungen und Lehren des Alten Testaments spiegeln letztlich das Kommen Jesu als Retter der Menschheit und zukünftiger König der Könige im kommenden Reich Gottes wider und weisen auf ihn hin. Der Apostel Johannes offenbart: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit“ (Johannes 1,14).

Natürlich wissen wir, dass wir als Menschen das Gesetz nicht perfekt einhalten können, noch können wir uns das Heil irgendwie durch Werke „verdienen“. Paulus betont: „Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme“ (Epheser 2,8-9).

Wichtig ist, dass dies nichts an dem ändert, was Jesus über diejenigen gesagt hat, die versuchen, den Standard der Gebote zu "lockern", einschließlich des Haltens des wöchentlichen Sabbats am siebten Tag und der jährlichen Festtage. Die Gebote und Lehren — verkörpert durch das Wort Gottes — leiten unser Verhalten. Sie sagen uns, wie wir Gott verehren sollen. Sie geben uns unglaubliche Einblicke in vergangene und zukünftige Entwicklungen. Sie spenden uns Trost, wenn wir uns in schmerzhaften Prüfungen und Schwierigkeiten befinden. Sie zeigen uns, wie wir Erfolg haben können, sogar in dieser irdischen Existenz. Sie leiten uns auf dem geistlichen Weg zur Verwandlung und wie wir den neuen Menschen anziehen können (Epheser 4,24).

Sie verkörpern ein ungeheures göttliches Geschenk an kostbarer, frei gegebener Wahrheit!

Wir nähern uns mit großen Schritten den Festtagen im Herbst — insbesondere dem Posauenentag, an dem wir die Wiederkunft unseres älteren Bruders und Erlösers Jesus Christus als den kommenden König der Könige feiern — und diese Wahrheit ist es wert, dass wir darüber nachdenken und meditieren. Das griechische Wort für Wahrheit (aletheia) taucht 25 Mal im Johannesevangelium und mehrere Male in den Briefen des Johannes auf. Offensichtlich war er inspiriert, dieses Thema anzusprechen.

Damit wir diese lebensspendende Wahrheit annehmen können, müssen wir der Anweisung Jesu folgen und glauben. Jesus erklärte wenige Tage vor seiner endgültigen Opferung als Passahlamm: „Ich bin als Licht in die Welt gekommen, auf dass, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe“ (Johannes 12,46).

Der grundlegende Glaube, den wir alle haben müssen, ist ein unerschütterlicher Glaube an Gott. Im selben Abschnitt des Johannesevangeliums lesen wir deutlich: „Jesus aber rief: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat“ (Vers 44).

Wie wichtig dies ist, lesen wir im Buch Hebräer: „Aber ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt“ (Hebrews 11,6).

Lassen Sie mich mit diesem Gedanken schließen, indem ich auf das vorhin erwähnte biblische Fragment zurückkomme. Da wir nächste Woche den Posaunentag feiern, können wir vielleicht darüber nachdenken, warum Gott ein sehr wichtiges Fragment der Schrift aufbewahrt hat, ein Fragment, in dem der gesamte Inhalt der Antwort Jesu an Pilatus aufgezeichnet ist. Seine Worte klingen durch die Jahrhunderte hindurch: „Du sagst es: Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeuge. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme“ (Johannes 18,37).

In Bezug auf das letzte Laubhüttenfest Jesu (Johannes 7,2) lesen wir Folgendes: „Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8,31-32). Und während wir freudig glauben und verkünden: „Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei“ (Vers 36).

Möge unser himmlischer Vater uns alle in der nächsten Woche reich segnen, wenn wir uns in Wahrheit versammeln, um die herrliche Zeit zu erwarten, in der wir alle den „Ruf des Befehls“ und „die Posaune Gottes“ hören werden. Beim Schall der Posaune werden wir tatsächlich geistig verwandelt werden und unserem Erlöser begegnen, wenn er zu einer Welt zurückkehrt, die ihn dringend braucht (1. Thessalonicher 4,16)!

Im Dienst Christi

Victor Kubik

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