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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 01.05.2021 –

Die Falle des Materialismus

Eine eigentliche leere Sackgasse, in der viele Leute Erfüllung suchen, ist der Materialismus. Sie unterliegen dem Irrtum, dass Zufriedenheit von der Anhäufung materieller Dinge kommt. Mit welchem Ergebnis? Eine Gesellschaft, in der zunehmender Wohlstand wichtiger ist als die Art unseres Umgangs mit anderen Menschen. Der allgemeinen Konjunktur und unserer eigenen wirtschaftlichen Lage wird mehr Aufmerksamkeit gewidmet als dem Wohlergehen unseres Nächsten, und sei er auch unser eigen Fleisch und Blut.

Mit Geld und Ansehen vor Augen sind viele Leute bereit, Ehe und Familie ihrer Karriere zu opfern. Doch allzu oft finden sie sich dann in einem ständigen Konkurrenzkampf, der jeder dauerhaften Bedeutung entbehrt. Die Tätigkeiten, von denen man sich Erfüllung verspricht, führen nur zu physischer, geistiger und seelischer Erschöpfung.

Wenn man die Armut der Vorgängergenerationen betrachtet, sieht man, dass es uns heute in der westlichen Welt, trotz der momentanen Corona-Situation, im Sinne des materiellen Erfolges viel besser geht. Und dennoch ist dieser Erfolg oft mit einem Gefühl der Leere verbunden.

Jesus von Nazareth sagte: "Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat" (Lukas 12,15). Das, worauf es im Leben wirklich ankommt, sind die Werte, die wir uns zu eigen machen; der Charakter, den wir bilden; die Beziehungen, die wir entwickeln; und das, was wir zu diesen Beziehungen beitragen.

Viele Menschen gehen den Weg des geringsten Widerstandes und suchen eher etwas zu bekommen als etwas zu geben. Man könnte diese Haltung mit den Worten des in den USA beliebten Autoaufklebers zusammenfassen: "Gewonnen hat, wer mit den meisten Spielsachen stirbt." Auf die Dauer funktioniert diese Philosophie aber nicht. Wie uns Jesus hingegen erklärt, findet man mehr Glück im Geben als im Nehmen (Apostelgeschichte 20,35).

Derjenige, der wirklich gewinnt, wenn er stirbt, ist der, der Gottes Bestimmung für sein Leben gesucht und sich nach Kräften bemüht hat, sie auch zu erfüllen. Jesus Christus sagt uns, dass der Sinn des menschlichen Lebens darin besteht, zwei überragende Prinzipien zu erfüllen: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt" und "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (Matthäus 22,37. 39).

Jesus weist uns an, unsere Liebe erst unserem Schöpfer entgegenzubringen. Wir sollen bemüht sein, eigene Wünsche zurückzustellen, um ihm zu gefallen und zu dienen (Matthäus 6,24). Wir sollen ihn mit unserem ganzen Wesen lieben. Dann sollen wir unseren Mitmenschen Liebe zeigen.

Fazit: Die Liebe, wie Jesus sie uns nahelegt, ist des Menschen Daseinsberechtigung und Lebenssinn.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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