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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 04.02.2017 –

Was sagt unser Erscheinungsbild über uns?

Der ukrainische Pastor Vasyl und ich gingen ca. 3 km zum Gottesdienst an einem kühlen Sabbatmorgen im Herbst in Khust in der Ukraine. Eine voll geschminkte Frau in engem Rock und Pullover verließ ein Geschäft und ging vor uns her. Der Pastor kommentierte: "Sie schaut amerikanische Fernsehserien. Sie hat sich dem Erscheinungsbild und der Einstellung angepasst, die von drüben zu unserem Land gekommen sind."

Nach der Unabhängigkeit von der Sowjetunion 1991 waren die ersten Fernsehserien aus dem Westen im ukrainischen Fernsehen die alte "Dallas"-Serie und die neuere "Santa Barbara"-Serie. Hotels und andere öffentliche Gebäude hatten MTV. Eine ganz neue Haltung durchtränkte die öffentliche Psyche. Unsere christlichen Freunde nannten sie "Weltlichkeit".

Das Erstaunlichste war -- in nur einem Jahr -- wie schnell das Erscheinungsbild einer Stadt in der Ukraine sich änderte. Es ließ mich fragen, wie stark wir im Westen von den Medien und der Welt hinsichtlich unseres Aussehens und unserer Einstellung beeinflusst werden.

Deshalb meine Fragen heute: Für Männer und Frauen, spielt es eine Rolle, wie wir uns kleiden? Was sagt unsere Kleidung über uns? Welche Botschaft vermitteln wir damit unseren Kindern? Offenbart unsere Kleidung die Einstellung der "Weltlichkeit" oder einen Sinn für Verantwortung, Bescheidenheit und Respekt?

Ist Bescheidenheit in unserer modernen Welt wichtig? Ganz sicher, oder so sollte es sein! Gott hat uns aus dieser Welt herausberufen. "Meidet das Böse in jeder Gestalt", schrieb Paulus in 1. Thessalonicher 5, Vers 22. Dazu gehört auch unsere Kleidung.

Bescheidenheit ist mit Demut, Nüchternheit, gesundem Denken, Vernunft und Rücksicht verwandt. Bescheidenheit drückt aufrichtige persönliche Fürsorge für die gedankliche Reaktion anderer auf unser Erscheinungsbild aus.

Warum ist unser Erscheinungsbild so wichtig? Weil es auf der "Außenseite" manches über unser "Inneres" aussagt. Unsere Kleidung kann unsere Haltung gegenüber uns selbst (Selbstachtung), anderen (Beziehungen) und Gott (Ehrfurcht) offenbaren. Unsittliche Kleidung vermittelt den Eindruck einer Person, die sich nicht um Gottes Meinung schert. Unsere Beziehung zu Gott sollte aber unsere oberste Priorität sein!

In 1. Petrus 3, Verse 3-4 lesen wir: "Euer Schmuck soll nicht äußerlich sein wie Haarflechten, goldene Ketten oder prächtige Kleider, sondern der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen Schmuck des sanften und stillen Geistes: das ist köstlich vor Gott." Petrus verbietet nicht Schmuck an sich oder dergleichen. Stattdessen betont er, dass wahre Schönheit von innen kommt und Schmuck soll unsere Bescheidenheit und unseren sanften Geist widerspiegeln. "Ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe" (1. Korinther 6,20).

Gottes Urteil hinsichtlich unseres Erscheinungsbilds soll uns wichtig sein. Seine Perspektive soll uns wichtiger sein als unsere eigene. Männer und Frauen sollen sich des Beispiels, das sie für andere geben, bewusst sein. Wir sind Botschafter an Christi Statt (2. Korinther 5,20). Spiegelt unsere Kleidung diese Funktion wider? Ein knapper Bikini oder ein Speedo am Strand? Ich denke nicht. Den christlichen Maßstab finden wir in Philipper 1, Verse 10-11: "Denn ihr sollt im Stande sein zu erkennen, worauf es ankommt, damit ihr rein und vorbildlich vor Christus steht, wenn er wiederkommt, erfüllt mit dem Guten, das der Glaube in euch wirkt, denn auf diese Weise wird Gott geehrt" ("Neues Leben"-Übersetzung). Jesus sagte: "Lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen" (Matthäus 5,16).

Unsere Kleidung wirkt sich auf jeden Aspekt unseres Lebens aus. Sie beeinflusst Freunde, Familie, Karriere, unseren Erfolg im Leben und -- am wichtigsten -- unsere Beziehung zu Gott. Sie beeinflusst die heranwachsende Generation. Streben wir danach, ein positives Beispiel in der Gemeinde und gegenüber der Gesellschaft zu geben. Lassen wir unsere Kleidung Anlass für Gott sein, uns zu segnen!

Nochmals: Was wir im Innern sind, ist am wichtigsten. Aber unser Erscheinungsbild spiegelt unsere innere Haltung wider. Lassen wir unser Erscheinungsbild den Geist Gottes anstelle einer weltlichen Geisteshaltung widerspiegeln!

Im Dienste Jesu Christi

Victor Kubik

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