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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 23.05.2015 –

"Klein, aber oho"

Wir leben heute in einer turbulenten Zeit. Jeden Tag führen wir unseren Kampf, bis Jesus Christus als unser Erlöser auf die Erde zurückkommen wird. Unser persönlicher Kampf richtet sich täglich gegen unsere Feinde, die Geistwelt, die sich auch auf unser physisches Umfeld auswirkt.

Wenn man sich die Dimensionen mancher Kämpfe überlegt, die wir in unserem christlichen Leben bewältigen müssen, kann man leicht die Hoffnung verlieren, denn man wird sich seiner eigenen Unzulänglichkeit bewusst.

Vielleicht meinen wir manchmal, nur eine unbedeutende Bauernfigur auf dem Schachbrett zu sein, ohne Position, ohne großen Einfluss, ohne viele Möglichkeiten. Doch wer sich mit dem Schachspiel auskennt, weiß, dass jede Schachfigur eine eigene Position, Verantwortung und Manövrierfähigkeit besitzt. So kann ein kleiner Bauer, wenn er zur rechten Zeit auf die richtige Position geschoben wird, den König des Gegenspielers schachmatt setzen und das Spiel gewinnen.

Ebenso ist es möglich, dass die Bauernfigur eine größere Position und mehr Möglichkeiten erhält, wenn man es schafft, mit der kleinen Figur die gegnerische Grundreihe zu erreichen. Der Bauer kann sofort, als Bestandteil dieses Zuges, durch eine Dame, einen Turm, einen Läufer oder einen Springer gleicher Farbe ersetzt werden, wobei die Umwandlung sofort gültig wird. In der Regel wird in eine Dame umgewandelt, da sie die stärkste Figur ist.

Amateurschachspieler halten die Bauernfigur häufig für weniger wertvoll und damit für entbehrlich. Sie hat eine sehr begrenzte Mobilität und ist die kleinste Figur auf dem Schachbrett. Häufig werden wir in dieser Welt ebenso beurteilt. Doch Gott, der Vater, der das gesamte kosmische Schachbrett kontrolliert, beurteilt uns anders! Es ist egal, ob wir als Turm-, Läufer-, Springer- oder Bauernfigur berufen wurden – jeder von uns hat in Gottes Augen einen unermesslichen Wert und zusammen erfüllen wir seinen Plan, indem wir Gott gegenüber untertan und gehorsam sind. Wir hören auf seine Stimme, warten auf seine Anweisung und führen dann den Schachzug aus. Wir folgen einfach Gottes Führung und erkennen mit der Zeit seinen großen Plan. Selbst wenn es so aussieht, als ob wir von Feinden umzingelt sind, verteidigen wir unsere Position im Glauben, denn wir wissen, dass Gott uns beschützt und Rückendeckung gibt.

Am Anfang vieler Spiele werden die Bauern häufig bewegt. Doch im Verlauf des Spiels kann es dazu kommen, dass eine Bauernfigur einfach auf seiner Position stehen bleibt, während andere Spielsteine sich vorwärts bewegen und mehrere Felder kontrollieren. Nach ein paar Stunden denkt sich die Bauernfigur vielleicht: "Habt ihr mich vergessen? Ich weiß, ich bin nur ein Bauer, aber ich möchte auch noch mitspielen!"

Schauen wir uns ein paar "Bauernfiguren" in der Bibel an, um zu sehen, auf welche Position sie Gott gehorsam folgten, um seinen Plan auf dem Schachbrett des Universums auszuführen:

  • Die Tochter des Pharaos, die sich zur rechten Zeit am richtigen Ort befand, um das Baby Mose aus dem Fluss zu ziehen.
  • Josua und Kaleb, die sich trotz der Berichte über die riesigen Bewohner zum verheißenen Land aufmachten.
  • David, der Hirtenjunge, der geduldig darauf wartete, dass der Herr ihn auf die Position des Königs von Israel befördern würde.
  • Maria, ein einfaches Mädchen vom Dorf, das, nachdem es den Schock verdaut hatte, mit dem Messias schwanger zu werden, im Glauben sagte: "Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast" (Lukas 1,38).

Gott gebraucht einen jeden von uns zu seiner Ehre auf seinem Schachbrett. Auch wenn wir uns manchmal wie eine Bauernfigur fühlen, sind wir doch in seinen Augen ein König oder eine Dame. Klein, aber oho!

Wie die Bauernfigur auf dem Schachbrett bereiten wir uns täglich auf den Zeitpunkt vor, wenn Gott uns strategisch an eine andere Position schieben wird. Der Tag kommt, denn unser Gott kennt den ganzen Spielplan. Vertrauen wir ihm im Glauben!

In diesem Sinn wünsche ich uns allen einen gesegneten Sabbat und ein schönes Pfingstfest.

Paul Kieffer

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