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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 07.03.2015 –

Demut als Baustein der christlichen Gemeinschaft

Demut hat überaus positive Auswirkungen auf unsere Beziehungen innerhalb der Gemeinschaft der Gläubigen. Durch die Analogie des Leibes zeigt uns Paulus in 1. Korinther 12, dass wir alle Glieder am Leibe Christi sind, ein jedes mit seiner besonderen Funktion. Demut trägt zum harmonischen Zusammenwirken aller Glieder bei, damit wir die Aufgabe erfüllen, die Gott seiner Kirche gegeben hat.

Das Ausmaß, in dem Gott durch seine Kirche wirken wird, steht im direkten Verhältnis zu der Anstrengung, die wir individuell bereit sind zu unternehmen, uns vor Gott zu demütigen. Wenn irgendjemand sich weigert, es zu tun, dann kann Gott einfach nicht mit ihm arbeiten. Andererseits, wenn wir uns der Herausforderung stellen, unserer fleischlichen Natur zu widerstehen und uns zu demütigen, wie es Jesus tat, kann Gott ein mächtiges Werk durch uns als Einzelne und als Kirche tun. Schließlich sagte Jesus selbst: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und er wird noch größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater" (Johannes 14,12).

Wenn die Kirche hingegen durch menschliche Machtkämpfe geplagt ist, wird das Werk, das Gott tun wird, nicht durch uns getan. Das Haupt der Kirche hat uns in Bezug auf unser Verhalten klare Anweisungen gegeben: "Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker niederhalten und die Mächtigen ihnen Gewalt antun. So soll es nicht sein unter euch; sondern wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener; und wer unter euch der erste sein will, der sei euer Knecht, so wie der Menschensohn nicht gekommen ist, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele" (Matthäus 20,25-28).

Aus diesem Grund haben wir jedes Jahr das Ritual der Fußwaschung als Teil unserer Passah-Versammlung, um uns an das demütige Beispiel Jesu zu erinnern. Am Abend vor seinem Tod wusch Jesus seinen Jüngern die Füße. Dann gebot er ihnen und gab damit ein Beispiel für alle seine Nachfolger, die Fußwaschung weiterzuführen. Es ist eine wichtige Zeremonie, durch die wir der Lektion gedenken, die Jesus an jenem Abend mittels der Fußwaschung vermittelte.

Was sollen wir durch Jesu Beispiel der Demut lernen? Jesus selbst erklärte die vorrangige Lektion der Fußwaschung: "Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin’s auch. Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen" (Verse 13-14).

Mit anderen Worten: Wenn Jesus bereit ist, demütig und bedingungslos seinen Nachfolgern durch eine niedrige menschliche Aufgabe zu dienen, sollen seine Jünger diesem Beispiel folgen und selbst bereit sein, sogar die unangenehmsten Aufgaben für andere zu übernehmen.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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