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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 27.09.2014 –

"Da ist euer Gott"

Friedhöfe gehören nicht unbedingt zu den beliebtesten Aufenthaltsorten der Lebenden. Unsere abendländische Grabkultur hat zur Folge, dass man die Gräber der verstorbenen Lieben pflegt, vielleicht ein paar Mal im Jahr, aber die Freizeit auf dem Friedhof zu verbringen erschien noch nie auf einer Liste der liebsten Freizeitbeschäftigungen.

Im US-Bundesstaat Utah, in der Stadt Salt Lake City, gibt es jedoch eine Grabstätte, die die Menschen anzieht. Es ist das Grab von Mattthew Robinson, der im Februar 1999 im Alter von zehneinhalb Jahren gestorben ist. Aufgrund von Komplikationen, die bei seiner Geburt eintraten, sollte Matthew nach Meinung der Ärzte eigentlich nur einige Stunden leben. In seiner Todesanzeige hieß es jedoch:

"Eine innere Kraft und Ausdauer, verknüpft mit der Macht Gottes, ließ Matthew zehneinhalb Jahre leben, eingebettet in der Liebe seiner Familie und Freunde. Seine Familie hatte das Privileg, Zeit mit ihm hier auf dieser Erde zu verbringen, von seinem Mut zu lernen und über seine ständige Freude im Angesicht seines Kampfes zu staunen. Seine Gegenwart inspirierte alle, die ihn kannten. Er öffnete ihnen das Herz sowie die Augen."

Matthew verbrachte sein kurzes Leben im Rollstuhl. Er war größtenteils gelähmt, blind und konnte nur einige Worte sprechen. Als er starb, empfand seine Familie seinen Tod als eine Befreiung für ihn. Seine Eltern verstehen nicht alles, was die Bibel über den Plan Gottes mit den Menschen berichtet, aber sie glauben an eine Auferstehung und eine Befreiung der Behinderten von ihren Behinderungen. Deshalb gestaltete Matthews Vater seine Grabstätte als Ausdruck dieser Hoffnung.

Die Skulptur des auferstehenden, von seinem Rollstuhl befreiten Matthew ist auf dem Friedhof zu einer Quelle der Hoffnung geworden, besonders für andere Eltern, deren Kinder behindert sind. Der Friedhofdirektor selbst meinte, Matthews Grab sei von allen Gräbern das eine, das er am häufigsten besucht.

In Bezug auf die wunderbare Zukunft, die Gott für die Menschen vorgesehen hat, schrieb der Prophet Jesaja: "Sagt den verzagten Herzen: Seid getrost, fürchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott! Er kommt . . . und wird euch helfen . . . Dann werden die Lahmen springen wie ein Hirsch" (Jesaja 35,4. 6).

Die weitaus meisten Menschen, auf die diese Bibelstelle zutrifft, werden erst beim Gericht vor dem großen weißen Thron leben. Sie werden, von ihrer Behinderung befreit, wie ein Hirsch springen -- und den wahren Gott, den sie dann kennenlernen werden, loben! Dazu wird auch Matthew Robinson gehören.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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