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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 30.08.2014 –

"Du Kleingläubiger"

Wir alle kennen die Geschichte von Jesus und seinem Gang auf dem Galiläischen Meer. Nachdem Jesus die 5000 gespeist hatte, forderte er seine Jünger auf, "in das Boot zu steigen und vor ihm [auf dem Galiläischen Meer] hinüberzufahren, bis er das Volk gehen ließe" (Matthäus 14,22). Nachdem Jesus das Volk entlassen hatte, blieb er zurück, um zu beten, und erst am Abend wollte er sich seinen Jüngern anschließen. Ihr "Boot war schon weit vom Land entfernt" (Vers 24).

Wenn man bedenkt, dass das Galiläische Meer 21 km lang und 13 km breit ist und die Jünger bereits einige Stunden unterwegs waren, kann man sich vorstellen, dass sie schon mehr als nur ein paar hundert Meter auf dem See zurückgelegt hatten. Hinzu kam die ungünstigen Windbedingungen, denn auf einmal kamen die Jünger nicht mehr so gut vorwärts. Das war die Szene, als Jesus auf dem Wasser zu ihnen kam -- nicht nur ein paar Schritte, sondern anscheinend einige Kilometer!

Wir sind uns alle einig: Auf dem Wasser zu gehen ist ein Ding der Unmöglichkeit! Doch Petrus sagte Jesus: "Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser" (Vers 28). Jesu Antwort war kurz und bündig: "Komm her!" (Vers 29). Petrus erhielt eine direkte Bestätigung von seinem Herrn, ja, komm, du schaffst das, was kein Mensch schafft!

Wir wissen, was als Nächstes passierte. Petrus fing tatsächlich an, auf dem Wasser zu gehen. Aber bald kamen ihm die Zweifel: "Als er aber den starken Wind sah, erschrak er und begann zu sinken und schrie: Herr, hilf mir! Jesus aber streckte sogleich die Hand aus und ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?" (Verse 30-31).

Ja, der arme Petrus, werden einige meinen. Er zweifelte.

Wie Petrus haben wir ein direktes, klares Wort von Gott, dem Vater. "Komm her", sagt er uns mit seiner Einladung (Berufung) zum Reich Gottes. Sein Wille ist, dass wir es schaffen! Inspiriert vom heiligen Geist, schrieb der Apostel Paulus: "Ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu" (Philipper 1,6). Der Autor des Hebräerbriefs lässt uns wissen, dass Gottes Versicherung gegenüber Josua, als er sich auf den Einzug ins Gelobte Land vorbereitete, auch uns auf unserem Weg zum Reich Gottes gilt: "Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen" (Hebräer 13,5).

Wie Petrus haben auch wir manchmal unsere Zweifel, ob wir das menschlich Unmögliche schaffen werden: in das Reich Gottes einzugehen. Und wie bei Petrus wird Jesus uns nichts in Meer der Zweifel versinken lassen: Er wird seine Hand ausstrecken, und ergreifen und uns sagen: "Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?"

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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