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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 02.08.2014 –

Der neue Mensch

In Kapitel 6 des Römerbriefs vergleicht der Apostel Paulus die Taufe mit dem Tod, Begräbnis und der Auferstehung Jesu Christi. Wie Jesus gestorben ist, so stirbt unser "alter Mensch" durch die Taufe: Er wird symbolisch begraben. Dann stehen wir vom Taufbecken zu "einem neuen Leben" auf (Römer 6,3-6).

Dieses Motiv vom neuen Leben behandelte Paulus mehr als einmal in seinen Briefen. So ermahnt er uns in Epheser 4, Verse 22-24: "Legt von euch ab den alten Menschen mit seinem früheren Wandel, der sich durch trügerische Begierden zugrunde richtet. Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit."

Den neuen Menschen ziehen wir bei der Taufe an, denn unser alter Mensch bleibt sozusagen zurück, jenseits des Taufbeckens.

Manchmal hört man Geschichten von Menschen, die sich nach einem lebensverändernden Erlebnis sozusagen "neu erschaffen" bzw. transformieren. Ihr Leben bekommt eine ganz andere Orientierung, sie sind nicht mehr derselbe Mensch.

Der "neue Mensch", den wir anziehen, sind nicht wir selbst, d. h. er ist nicht eine Transformation, die wir krampfhaft schaffen. Stattdessen ist der neue Mensch, den wir anziehen, Jesus Christus: "Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus" (Galater 3,26-28).

Würde die "Gestalt" unseres neuen Menschen uns überlassen sein, wären wir wohl als Berufene sehr unterschiedlich: Der eine so, der andere so. Da wir aber alle Jesus Christus als neuen Menschen anziehen, ist die Grundlage für Einigkeit gelegt. Unser Wandel wird sich nach und nach angleichen: "Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen. So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts. Lasst uns ehrbar leben wie am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Unzucht und Ausschweifung, nicht in Hader und Eifersucht; sondern zieht an den Herrn Jesus Christus und sorgt für den Leib nicht so, dass ihr den Begierden verfallt" (Römer 13,12-14).

"Nicht mein, sondern Jesu [Gottes] Wille geschehe", ist die innere Haltung aller Menschen, die den neuen Menschen anziehen.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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