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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 03.05.2014 –

Eine Lektion von der Ameise

Diese Woche wurde die Arbeit am "Tag der Arbeit" gefeiert, indem man nicht gearbeitet hat.

Das Thema Arbeit bzw. Fleiß finden wir mehrmals in der Bibel, besonders in den Sprüchen. Dort wird der Fleiß manchmal den Konsequenzen der Faulheit auf bildliche Weise dargestellt, so z. B. in Sprüche 10, Vers 26: "Wie Essig den Zähnen und Rauch den Augen tut, so tut der Faule denen, die ihn senden."

Welches Geschöpf Gottes gilt als fleißig in den Sprüchen? "Sieh dir die Ameise an, du Faulpelz! Nimm dir ein Beispiel an ihr, damit du weise wirst." Demnach ist der Faule nicht weise!

Über die Ameise schreibt König Salomo weiter: "Sie hat keinen Aufseher und keinen Antreiber. Und doch sorgt sie im Sommer für ihre Nahrung und sammelt zur Erntezeit ihre Vorräte. Wie lange willst du noch liegen bleiben, du Faulpelz? Wann geruhst du endlich aufzustehen? Nur ein kurzes Nickerchen, sagst du, nur einen Moment die Augen zumachen und die Hände in den Schoß legen. Und während du das tust, kommt die Armut zu dir wie ein Landstreicher, und die Not überfällt dich wie ein Einbrecher" (Sprüche 6,6-11; Gute Nachricht Bibel).

Salomos Ausführungen zeigen uns, dass der Fleiß im biblischen Sinne mehr als nur mit dem Arbeiten zu tun hat. Die Ameise braucht keinen Vorgesetzten. Sie weiß, was getan werden muss, und tut es. Jeder Vorgesetzte erkennt den Wert eines Mitarbeiters mit solch einer Einstellung, der sich einarbeitet und seine Aufgaben selbstständig erledigt, ohne immer beaufsichtigt werden zu müssen. Leute, denen dauernd gesagt werden muss, was zu tun ist, bringen es meist nicht sehr weit. Sie zehren von Zeit und Kraft ihrer Vorgesetzten und zeigen keine Eigeninitiative. Die Lektion von der Ameise lautet: Wir sollen auch dann fleißig sein, wenn niemand uns Druck macht.

Der Fleiß der Ameise spiegelt sich auch in ihrer vorausschauenden Vorsorge wider. Sie erkennt instinktiv die Notwendigkeit, für die Zukunft und für Notzeiten zu sammeln, auch wenn Nahrung schon vorhanden ist. Die Lektion von der Ameise lautet: Genauso sollten wir vorsorgen. Sind die Umstände günstig, sollten wir möglichst viel daraus machen, denn es können auch schlechte Tage kommen. Gute Gelegenheiten müssen wir beim Schopf packen, weil wir nicht wissen, ob sie wieder kommen.

Eines der kleinsten Geschöpfe Gottes dient als Beispiel für den Fleiß. Die Ameise ist klein und nicht stark und bewegt trotzdem etwas. Wir dürfen unsere vermeintliche Schwachheit nicht als Ausrede benutzen, dass wir nichts bewegen und verändern können.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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