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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 15.03.2014 –

Gewinne und Verluste

Jesus Christus warnte die Menschen seiner Zeit: "Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat" (Lukas 12,15).

Als Fallbeispiel für diese Haltung benutzte Jesus einen Kornbauer, der seine Scheunen abreißen ließ, damit er noch größere bauen konnte, um seine Ernte einzulagern. Seine Einstellung war: "Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut!" (Lukas 12,19).

Jesu Ermahnung von damals ist heute nach wie vor aktuell. Seit Jahrtausenden wird die Menschheit von dem Fluch der Habgier geplagt.

Für viele Menschen ist der Höhepunkt der Woche die Bekanntgabe der Lottozahlen. Wie der reiche Kornbauer in Jesu Gleichnis hoffen Tausende von Menschen auf den großen Gewinn, damit sie "für viele Jahre einen großen Vorrat" haben und ihren Wünschen -- ihrer Habgier -- freien Lauf gewähren können.

In den USA erreichen die Gewinne beim Lotto manchmal "traumhafte" Summen von 300 Millionen Euro und mehr. Die Ermittlung der Gewinner in solchen Fällen ist als Meldung sogar in den Tagesschau-Sendungen erwähnenswert.

Unerwähnt bleibt aber der weitere Lebenslauf mancher Gewinner beim Lotto. Beispielsweise ist die Scheidungsrate unter den Lotto-Gewinnern in den USA nach dem großen Glück viermal so hoch wie in der allgemeinen Bevölkerung.

Das sollte uns nicht überraschen, denn Habgier ist eine innere Haltung, die mit anderen Gelüsten verwandt ist. In 1. Timotheus 6, Vers 9 ermahnt uns Paulus: "Wer aber reich werden will, gerät in Versuchungen und Schlingen, er verfällt vielen sinnlosen und schädlichen Begierden, die den Menschen ins Verderben und in den Untergang stürzen" (Einheitsübersetzung).

Was wir in diesem Leben im materiellen Bereich erwerben, steht in keinem Verhältnis zu unserem Charakter.

"Wir haben nichts in die Welt gebracht; darum werden wir auch nichts hinausbringen. Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen wir uns daran genügen lassen ... Denn Geldgier ist eine Wurzel alles Übels; danach hat einige gelüstet und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel Schmerzen" (1. Timotheus 6,7-8. 10).

Der reiche Kornbauer hätte von der Sichtweise des Paulus "profitieren" können. Wie sieht es bei uns aus?

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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