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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 08.02.2014 –

Wandelbare Werte

Seit der Richtungsentscheidung unserer Ureltern im Garten Eden bestimmten die Menschen ihre Werte selbst. Und wenn die Mehrheit etwas toleriert bzw. akzeptiert, ist es auf einmal in Ordnung, obwohl es früher als verkehrt galt.

Als meine Frau und ich in den 1970er Jahren auf Wohnungssuche in Deutschland waren, war eine der ersten Fragen, die uns von Vermietern gestellt wurde: "Sind Sie verheiratet?" Wären wir das nicht gewesen, hätten uns die Vermieter als potenzielle Mieter nicht berücksichtigt. Heute ist das anders. Die Gesellschaft akzeptiert allgemein außereheliche Beziehungen, obwohl die Bibel Sex nur für die Ehe vorsieht.

Ein anderes Beispiel ist der Umgang mit der Homosexualität. In der 18. Ausgabe des Duden (1980) wurde "Hetereosexualität" als "normales, auf das andere Geschlecht gerichtetes Empfinden im Gegensatz zur Homosexualität" definiert. "Wahrig Deutsches Wörterbuch" des Jahres 1968 las sich ähnlich: "Andersgeschlechtlichkeit, (normales) Empfinden für das andere Geschlecht; Ggs.: Homosexualität".

In der 20. Ausgabe des Duden aus dem Jahr 1991 lautete die Definition anders: "Auf das andere Geschlecht gerichtetes Empfinden im Ggs. zur Homosexualität". Im Wahrig Wörterbuch stellt man ebenfalls fest, dass die Definition des Wortes Heterosexualität um dasselbe Wort gekürzt wurde: "normal".

Freilich geben die Autoren unserer Wörterbücher mit ihren Definitionen in diesem Fall lediglich das geänderte gesellschaftliche Empfinden wieder.

In der neuen Definition ist also das "auf das andere Geschlecht gerichtete Empfinden" nicht länger normal.

Jahrelang meinten manche Bundesbürger: "Die Steuern sind hoch genug, deshalb ist es nicht nötig, dem Finanzamt alle Einkünfte anzugeben." Dass sich viele, die so dachten, in den letzten zwei oder drei Jahren Selbstanzeige erstattet haben, zeugt nicht von einem neuen Rechstbewusstsein, sondern von der Angst vor dem Erwischtwerden.

Gottes Sicht der Dinge in Bezug auf "wandelbare Werte" ist anders: "Recht muss doch Recht bleiben" (Psalm 94,15). Sein Ideal ist ein Rechtsmaßstab, der sich nicht der mehrheitlichen Meinung der Gesellschaft anpasst.

Diesen Maßstab finden wir im Wort Gottes, das die Bibel mit einem Spiegel vergleicht (Jakobus 1,23). Das, was uns dieser Spiegel zeigt, wenn wir uns darin sehen, mag uns vielleicht nicht immer gefallen, aber das Image dessen, was wir sein sollen, ist unwandelbar.

Seien wir nicht wie andere, die den Spiegel Gottes ignorieren und sich lieber an der mehrheitlichen Meinung der Gesellschaft orientieren. Folgen wir dem Beispiel Davids: "Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne . . . ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege" (Psalm 139,23-24).

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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