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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 08.06.2013 –

Wissen allein genügt nicht

Bei der als Jahrhundertflut bezeichneten Überschwemmung des Jahres 2002 wurde die 30.000 Einwohner zählende Stadt Grimma in Sachsen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Grimma galt mit fast 700 beschädigten oder zerstörten Häusern, zerstörte Infrastruktur wie Straßen und Brücken und geschätzte 250 Millionen Euro Gesamtschäden als die am schlimmsten heimgesuchte Ortschaft im Bundesland Sachsen.

Hatte man es vorher nicht gewusst, ließ dieses Erlebnis die Verantwortlichen erkennen, dass Grimma gegenüber den Flutwassern der Mulde überaus verwundbar war. Nach der Flut des Jahres 2002 war klar, dass etwas getan werden musste. Man nahm sich vor, an einer Länge von ca. 2 km auf der Flussseite der Altstadt eine Schutzwand mit verschließbaren Toren zu bauen, um eine zukünftige Katastrophe dieser Art abzuwenden.

Durch Bürgerproteste und ein aufwendiges Planungsverfahren wurde der Baubeginn des Projekts um Jahre hinausgezögert, mit dem Resultat, dass die Fertigstellung des neuen Flutschutzes für die Stadt erst 2017 vorgesehen ist.

Das Wissen um die Verwundbarkeit der Stadt Grimma hat bei dem Hochwasser der letzten Tage nichts gebracht. In Grimma trat die Mulde wieder über die Ufer.

Jesus nennt diejenigen, die wissen, was zu tun ist und es nicht tun, töricht. Interessant ist in diesem Zusammenhang seine Analogie:

"Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet. Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein und sein Fall war groß" (Matthäus 7,24-27).

Für alle, die Jesu Nachfolger sein wollen gilt: Wissen allein genügt nicht. Handeln ist auch vonnöten.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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