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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 09.02.2013 –

Mitschuld vermeiden

Wie in den Medien berichtet, bringt die Beschuldigung einer Reporterin, der FDP-Spitzenpolitiker Rainer Brüderle habe ihr gegenüber etwas anzügliche Äußerungen gemacht, die Nation in Aufruhr. Ja, es wird dann auch verallgemeinert, dass die Männer sich den Frauen gegenüber vielfach falsch verhalten.

Nun kennen wir die genauen Einzelheiten im Fall Brüderle nicht. Aber es ist sicher richtig, dass viele Probleme in dieser Beziehung von den Männern ausgehen und nicht gut zu heißen sind. Christliche Männer haben die Ermahnung Jesu zu beherzigen: "Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen" (Matthäus 5,28).

In unserer Gesellschaft gibt es aber auch die Kehrseite der Bibelstelle in Matthäus 5, Vers 28. Wer regt sich denn eigentlich darüber auf, dass manche Frauen unsittlich gekleidet sind und dadurch das andere Geschlecht provozieren? Diese Frauen kleiden sich doch gerade so, dass sie sexy aussehen, also so, dass sie Aufmerksamkeit bei den Männern erreichen. Ja, sie wollen, dass ihre Fraulichkeit bei den Männern ankommt. Gleichzeitig wettern manche aber über die Männer, wenn diese die Fraulichkeit bemerken.

Das ist ein verlogenes Spiel. Man schimpft über andere und trägt selber an dem Vergehen der anderen eine Mitschuld.

Aber selbst in solchen Fällen soll ein christlicher Mann seine Gedanken im Zaum halten, gemäß Matthäus 5,28.

Auch wenn das nicht heißen soll, dass dies auch bei uns zu finden ist, ist die Versuchung doch immer groß. So ist angesichts des nahenden Frühlingsfestes die Selbstbetrachtung nicht falsch. Die Selbsterkenntnis ist nun mal die Grundlage aller eigenen Änderungen. Die Verantwortung zuerkennen, die möglicherweise für Fehlverhalten unseres Nächsten vorliegt, ist wohl auch eine wichtige Voraussetzung für die Verbesserung des christlichen Verhaltens und bei der Beurteilung entsprechender Situationen.

Hier ist Matthäus 7, Splitter und Balken, passend und auch Matthäus 18, wo Gott vor Verführungen warnt. Beherzigen wir alle Matthäus 5, Vers 28, ob wir Mann oder Frau sind.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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