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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 14.07.2012 –

Der imaginäre dritte Sohn

Um den jüdischen Ältesten und Hohepriestern ihr verkehrtes Verhalten vor Augen zu führen, benutzte Jesus ein Gleichnis. Darin geht es um einen Vater mit seinen zwei Söhnen:

"Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, geh hin und arbeite heute im Weinberg. Er antwortete aber und sprach: Nein, ich will nicht. Danach reute es ihn und er ging hin. Und der Vater ging zum zweiten Sohn und sagte dasselbe. Der aber antwortete und sprach: Ja, Herr!, und ging nicht hin. Wer von den beiden hat des Vaters Willen getan? Sie antworteten: Der erste" (Matthäus 21,28-31).

Jesus erwähnte nicht das Beispiel eines dritten Sohnes. Deshalb müssen wir ihn uns vorstellen. Dieser imaginäre dritte Sohn verhält sich anders als seine beiden Brüder. Wenn sein Vater ihn auffordert, im Weinberg zu arbeiten, sagt er zu und tut es auch. Er geht auch über das hinaus, was sein Vater ihm dem Buchstaben nach aufgetragen hat, und sucht nach zusätzlichen Gelegenheiten, seinem Vater nützlich zu sein. Er möchte kein "unnützer Sohn" sein (Lukas 17,7-10).

Welcher Sohn wollen wir als Gottes Berufene sein? Einer der beiden, die Jesus in seinem Gleichnis erwähnt, oder der imaginäre dritte Sohn?

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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