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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 19.05.2012 –

Gradmesser zwischenmenschlicher Beziehungen: unsere Worte

Als Jesus Christus nach dem größten Gebot gefragt wurde, antwortete er in Bezug auf das zweite große Gebot: "Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (Matthäus 22,39).

An anderer Stelle hat Jesus auf ein Prinzip hingewiesen, das wir als Gradmesser bei der Beurteilung unseres "Erfolgs" bei der Umsetzung des Gebots der Nächstenliebe verwenden können: "Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser Mensch bringt Böses hervor aus seinem bösen Schatz" (Matthäus 12,34).

In diesem Sinne lesen wir in den Sprüchen: "Tod und Leben stehen in der Zunge Gewalt" (Sprüche 18,21).

Benjamin Franklin, einer der amerikanischen Gründerväter, sagte in Bezug auf die Zunge: "Wer mit dem Fuß ausrutscht, kann sich schnell erholen; wer mit der Zunge ausrutscht, erholt sich davon vielleicht nie." Gemeint war die Auswirkung unserer Worte auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen.

Andererseits können ermutigende Worte des Trostes, des Wohlwollens, der Anerkennung und selbst der Zurechtweisung herzerfrischende Worte des Lebens sein. Diverse Sprüche Salomos belegen dies.

Was wir sagen und nicht sagen, sollte von einem Bewusstsein für die Empfindlichkeiten der Menschen geprägt sein. Dazu gehören Worte des Lobes für eine gute Leistung. Dazu gehört auch, dass wir unseren Mitmenschen dabei helfen, ihre emotionalen Wunden zu heilen, statt diese Wunden noch zu vergrößern.

Wie "gut" lieben wir unseren Nächsten? Eine mögliche Antwort auf diese Frage liefern unsere Worte.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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